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Zehn Jahre Firma Dammann Zehn Jahre Firma Dammann: In den Anfangsjahren Aufträge flüssiger

Von Roman Haeusgen 23.11.2001, 19:25

Mansfeld/MZ. - "Und anschließend fährst du noch nach Siebigerode und machst die Sache dort fertig." Ralf Dammann hat die Einsatzorte seiner Firma im Kopf und weiß genau, was hier und dort zu erledigen ist. So braucht es für die Anweisungen jenem Mitarbeiter gegenüber, der kurz ins Büro gekommen ist, nicht viele Überlegungen. Kurz darauf verschwindet der Mann schnell wieder, dessen Gesichtsfarbe anzusehen ist, dass er sich viel in freier Natur aufhält. "Das war übrigens mein Vater", sagt Dammann.

Vor allem Garten- und Landschaftspflege aber auch Tiefbau- und Pflasterarbeiten gehören zum Leistungsspektrum der Dammann Kulturtechnik GmbH, die auf dem Gelände der ehemaligen LPG in Mansfeld ihren Sitz hat und in diesem Jahr auf ein Dezennium ihres Wirkens zurück blicken kann. Für den Geschäftsführer und seine Frau Doris, sie ist als Prokuristin in der Gesellschaft angestellt, seien das zehn Jahre der Erfolge aber auch des Federlassens, wie beide zum Ausdruck bringen. Generell aber könne auf eine gute Entwicklung zurück geblickt werden.

Begonnen wurde einst als Einzelunternehmen im eigenen Haus in Gräfenstuhl. Ralf Dammann und sein Vater Günther - einst Brigadier bzw. Vorsitzender der ehemaligen Mansfelder LPG Pflanzenproduktion - gründeten den Betrieb. Mit einem kleinen Kredit kauften wurde ein Unimog-Fahrzeug gekauft. "Der allererste Auftrag war das Setzen von Leitpfosten zwischen Mansfeld und Annarode", berichtet Dammann. Von Anfang an sei das Tätigkeitsfeld der Firma nicht zu sehr auf Garten- und Landschaftspflege eingegrenzt worden, "um uns weitere Tätigkeitsfelder offen zu halten", so der Geschäftsführer. So gab es dann auch bald Einsätze als Subunternehmer für andere Firmen, "um deren Leistungen zu komplettieren". "In den ersten Jahren waren wir auch unterwegs, um neu entstandene Verkaufsmärkte zu begrünen. Wir waren unterwegs von Bad Schmiedeberg bis hinter Gera", berichtet der 40-Jährige. "Wir sind viel herum gekommen in den zehn Jahren." Zu den besonders umfangreichen Aufträgen, an die sich der Geschäftsführer gern erinnere, gehört beispielsweise die Bepflanzung der B 242 von Rammelburg-Blick bis an die Kreisgrenze bei Königerode. Exakt 793 Bäume - Linden, Ahorn, Mehlbeere - seien damals gepflanzt worden. Ein anderer lohnender Auftrag galt der Lernbehindertenschule in Bernburg. Dort wurden nicht nur Pflaster- und Begrünungsarbeiten geleistet, sondern auch Sportanlagen mit errichtet. 600 000 Mark Umsatz habe dies gebracht.

Die GmbH gründeten Dammann und seine Frau als Gesellschafter 1995. "Die Firma hatte eine gewisse Größe erreicht, das war dann günstiger", berichtet die Prokuristin, die übrigens als ehrenamtliche Richterin am Handelsgericht in Halle mit wirkt. Mit den Jahren konnten Mitarbeiter angestellt werden, sieben und ein Lehrling sind es heute, die Dammanns selbst nicht gerechnet.

Freilich zeigt die Kurve der Entwicklung in der Gegenwart nicht mehr so steil nach oben wie in den Jahren des Neubeginns. "Früher haben wir seelenruhig Silvester feiern können, weil wir wussten, die Auftragsbücher für das kommende Jahr sind gut gefüllt", so Dammann. "Heute dagegen müssen wir zur Jahreswende bangen." Dies sei nicht zuletzt durch die Diskontinuität in Haushalten der öffentlichen Hand - einem der Hauptauftraggeber - bedingt. "Zumeist haben die Kommunen am Jahresbeginn ihre Haushalte noch nicht fertig, am Jahresende dagegen wollen sie schnell noch etwa unterbringen", so der Geschäftsführer. Seine Frau zeigt auf, welche Auswirkungen das auf die Firma hat: "Im vergangenen November waren wir drauf und dran, vier Mitarbeiter zu entlassen, weil es nicht mehr genug Arbeit gab. Die Kündigungen waren schon geschrieben, da kamen plötzlich doch noch genug Aufträge rein." Doch auch auf solche Wechselbäder müsse man sich eben einstellen, meine beide.