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Verwaltungsgemeinschaft Gerbstedt/Mansfelder Platte/Sandersleben Verwaltungsgemeinschaft Gerbstedt/Mansfelder Platte/Sandersleben: Gerbstedter Chancen stehen schlecht

Von Frieder Fahnert 12.11.2003, 18:47

Polleben/MZ. - Die Gemeinde Polleben ist gespalten. Wo liegt die Zukunft des Ortes? Die einen favorisieren eine vereinte VerwaltungsgemeinschaftGerbstedt und Mansfelder Platte mit Sandersleben, so wie der Landrat es vorschlägt. Andere schielen eher nach Eisleben. Auch eine große Mehrheit im Gemeinderat hat sich Dienstagabend für eine Eingemeindung in die Lutherstadt ausgesprochen. Das geht auch, denn das angrenzende Volkstedt gehört ab 2004 zu Eisleben. Das letzte Wort sollen jedoch die Einwohner bei einem Bürgerentscheid am 22. Februar haben.

Inzwischen hat sich eine Bürgerinitiave gebildet, die den Wechsel verhindern will. Sie übergab dem Rat eine Unterschriftenliste, in der sich 294 Leute gegen eine Eingemeindung durch Eisleben aussprechen. "In einer Verwaltungsgemeinschaft können wir den ländlichen Charakter unseres Ortes besser erhalten", so Manfred Alsleben, ein Initiator der Unterschriftenaktion. Außerdem hält er es nicht für gut, sich mit dem hoch verschuldeten Eisleben zusammenzutun. Bürgermeisterin Angela Vollmer dagegen plädiert für Eisleben: "Das ist der wirtschaftlich stärkere Partner."

Gerbstedts Bürgermeister Siegfried Schwarz hofft indes, dass das vom Landrat auf den Tisch gelegte Gebilde zu Stande kommt. Denn das würde der Stadt den Erhalt den Sekundarschule sichern. In umliegenden Gemeinden findet er dabei aber kaum Unterstützung. "Wir halten nichts von einem Zusammenschluss mit Gerbstedt", macht Manfred Lüning, Bürgermeister von Siersleben, klar. Längere Wege, schlechte Verkehrsanbindung seien nur zwei von mehreren Minuspunkten. Gemeinsam mit den angrenzenden Gemeinden Hübitz und Augsdorf strebe man einen anderen Weg an. Ein Zusammengehen mit Klostermansfeld. "Da gibt es historische Beziehungen durch den Mansfelder Gebirgskreis", macht die Augsdorfer Bürgermeisterin Birgrid Horn deutlich. Ohnehin würden die Leute aus "ihrer Ecke" zumeist nach Klostermansfeld zum Einkaufen fahren.

Schlechte Karten hat Sommer auch in Sandersleben. "Bei uns wird derzeit ein Wechsel zur Verwaltungsgemeinschaft Alsleben im Kreis Bernburg favorisiert", so Bittmann. Gespräche mit Gerbstedt würden aber noch ausstehen.

Mit der "heißen Nadel gestrickt" ist der Entwurf des Landrates nach Meinung von Udo Reichardt, dem Bürgermeister von Rottelsdorf. Prinzipiell habe er nichts gegen ein Zusammengehen mit Gerbstedt. "Aber wenn Gerbstedt schon der Hauptverwaltungssitz sein soll, muss dort nicht auch noch der Sekundarschulstandort sein." Ihn würde zudem interessieren, welche finanziellen Konsequenzen dieses Zusammengehen hätte.

Für Hederslebens Bürgermeister Walter Klingenstein gibt es keinen historischen Bezug zu Gerbstedt. Auch die Kontakte unter den Leuten seien gering. Er verweist stattdessen auf die gemeinsamen Wurzeln mit dem Mansfelder Seekreis. Auch dahin will Hedersleben seine Fühler ausstrecken.Kommentar