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Infozentrum an der Heimkehle Vereinbarung zwischen Gemeinde Südharz und Biosphärenreservat unterzeichnet

Die Gemeinde Südharz und das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz betreiben das Informationszentrum „NaturErlebnisHöhle“ an der Heimkehle als Partner.

Von Helga Koch Aktualisiert: 07.10.2025, 10:19
Die neue Ausstellung mit vielen interaktiven Elementen lädt seit Juni  ins Informationszentrum an der Heimkehle Uftrungen ein. Hier ein Foto von der Eröffnung.
Die neue Ausstellung mit vielen interaktiven Elementen lädt seit Juni ins Informationszentrum an der Heimkehle Uftrungen ein. Hier ein Foto von der Eröffnung. Foto: Maik Schumann

Uftrungen/MZ. - Der Beirat des Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz hatte hinter verschlossenen Türen getagt, was durchaus üblich ist. Dann aber gab es doch einen Anlass, an dem auch die Öffentlichkeit teilhaben sollte: Die Gemeinde Südharz und das Land Sachsen-Anhalt haben eine Kooperationsvereinbarung zum Informationszentrum „NaturErlebnisHöhle Heimkehle“ (so die offizielle Schreibweise) geschlossen.

Vereinbarung gilt zwölf Jahre

Unterzeichnet wurde das Papier seitens der Gemeinde durch Bürgermeister Peter Kohl (parteilos) sowie durch Umwelt-Staatssekretär Steffen Eichner für das Biores. Es gilt vorerst zwölf Jahre.

Staatssekretär Steffen Eichner und Südharz' Bürgermeister Peter Kohl (v.l.) unterschreiben die Kooperationsvereinbarung für das Infozentrum an der Heimkehle.
Staatssekretär Steffen Eichner und Südharz' Bürgermeister Peter Kohl (v.l.) unterschreiben die Kooperationsvereinbarung für das Infozentrum an der Heimkehle.
Foto: Helga Koch

An dem Dokument hatten alle Beteiligten seit Langem gefeilt. Genau genommen seit Jahren. Denn schon im November 2017 hatte das Land Sachsen-Anhalt einen Fördermittelbescheid in Höhe von 2,2 Millionen Euro für die Sanierung der Gipskarst-Schauhöhle und ein Informationszentrum übergeben. Wobei damals niemand ahnen konnte, dass weder drei Jahre Bau- und Sanierungszeit noch das Geld reichen würden: wegen der äußerst schwierigen Gründung des Gebäudes, der umfangreichen und langwierigen Abstimmungen mit -zig Behörden, der mitten in die Arbeiten platzenden Corona-Pandemie, enorm gestiegenen Kosten und weiteren Hürden, die zu überwinden waren.

Zudem musste jeder noch so kurze Halbsatz, der auf Wunsch einer Seite in der Vereinbarung geändert werden sollte, hin wie her abgestimmt werden.

Im August des vergangenen Jahres wurde der Abenteuerspielplatz eingeweiht, im Juni dieses Jahres endlich auch das Info-Zentrum. Über den Spielplatz und das Info-Zentrum, die einen Besuch der Heimkehle abrunden, finden sich viele begeisterte Berichte an der Pinnwand oder im Gästebuch.

Neue Ausstellung in der Heimkehle
Neue Ausstellung in der Heimkehle
Maik Schumann

Eichner und Kohl äußerten sich äußerst zufrieden darüber, dass die Vereinbarung unter Dach und Fach ist und das Info-Zentrum des Biores in enger Partnerschaft mit der Gemeinde betrieben werden kann: im Sinne der Regionalentwicklung, einer naturverträglichen touristischen Entwicklung der Gemeinde und auch, um Bildungs- und Naturerlebnisangebote umzusetzen, wie es heißt.

Für die inhaltliche Arbeit im Info-Zentrum gibt es eine Konzeption, die Biores und Gemeinde gemeinsam erarbeitet haben.

Führungen und Workshops im Infozentrum

Wie Claudia Hacker vom Sachgebiet Tourismus erläuterte, umfasst sie knapp 100 Seiten. Darin sei beispielsweise verankert, dass unter der Woche zwischen 11 und 15.30 Uhr und bei Bedarf auch am Wochenende ein Mitarbeiter vom Biores im Info-Zentrum sein wird, um Führungen oder Workshops anzubieten oder angemeldete Gruppen zu betreuen.

„Mit dem Reiseveranstalter Jugendtours arbeiten wir schon seit Jahren zusammen. Jetzt wollen wir außerdem auch die Schulen anschreiben, um unsere neuen Angebote vorzustellen“, sagte Hacker. Geplant sei unter anderem, drei verschiedene thematische Projekttage für Schüler zu organisieren.

Das Info-Zentrum bietet Besuchern die Möglichkeit, sich mit der Fauna und Flora der Region vertraut zu machen, speziell auch mit Fledermäusen. Beispielsweise gibt es eine „Mini-Heimkehle“ und zahlreiche interaktive Elemente. Besonders spannend dürften die Hörstationen sein, an denen Besucher die unterschiedlichen Meinungen zum „Zielkonflikt im Gipskarst: Abbau oder Schutz?“ kennenlernen können.

Das Info-Zentrum ist während der Sommersaison dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.