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Schwerer Unfall auf Autobahn 38 bei Allstedt Schwerer Unfall auf Autobahn 38 bei Allstedt: Kam der Geisterfahrer von der A71?

Von Frank SChedwill 23.12.2014, 15:35
Nur noch Trümmer. So sah es an der Unfallstelle aus.
Nur noch Trümmer. So sah es an der Unfallstelle aus. RALF KANDEL Lizenz

SANGERHAUSEN/ALLSTEDT - Der Geisterfahrer, der am Sonntag einen Unfall mit drei Toten auf der Südharzautobahn verursacht hatte, ist offenbar auch auf der Autobahn A 71 (Schweinfurt-Sangerhausen) in falscher Richtung unterwegs gewesen.

Allein die Unfälle auf der A 38 im Landkreises Mansfeld-Südharz sind eine Schreckensbilanz:

Oktober 2014: Ein 57-jähriger Mann, der zu Fuß auf der Autobahn 38 unterwegs war, ist bei einem Unfall zwischen den Anschlussstellen Sangerhausen Süd und Sangerhausen West ums Leben gekommen.

September 2014: Bei einem Verkehrsunfall auf der Südharz-Autobahn 38 zwischen Allstedt und Eisleben sind vier Menschen verletzt worden.

August 2014: Drei Verletzte und hoher Sachschaden sind die Bilanz eines Unfalls auf der A 38 nahe Sangerhausen.

Oktober 2013: Ein 26 Jahre alter Motorradfahrer aus Thüringen wurde bei einem Unfall auf der Autobahn nahe Roßla schwer verletzt, als ein Laster und ein Pkw kollidierten und der Biker nicht mehr ausweichen konnte.

Juni 2013: Gleich zwei schwere Unfälle setzen den Autobahnverkehr Richtung Göttingen lahm. Ein junger Mann wird schwer verletzt als er ungebremst auf das Ende des vom ersten Unfalls verursachten Staus rast.

Mai 2012: Bei Oberröblingen gibt es vier Schwerverletzte. Ein Autofahrer hatte beim Auffahren auf die A 38 nicht den rollenden Verkehr beachtet. Drei Fahrzeuge waren beteiligt.

November 2011: Ein Geisterfahrer findet zwischen den Anschlussstellen Allstedt und Sangerhausen den Tod, nachdem er mit seinem Pkw in einen Laster gerast war.

April 2009: Ein Mann stirbt kurz vor der Abfahrt Sangerhausen Süd als er mit seinem Fahrzeug von der Autobahn abkommt.

Auch in den Jahren zuvor hat es viele schwere Unfälle gegeben, vor allem in den Wintermonaten. (bl)

Bei der Polizei sind zwei Hinweise von Autofahrern eingegangen, die das Auto des 78-Jährigen am Sonntagmorgen auf der von Süden kommenden Trasse vor dem Dreieck Südharz gesehen haben. Das sagte Polizeisprecher Ralf Karlstedt auf Anfrage. Zwei weitere Autofahrer hätten den Geisterfahrer dann auf der Südharzautobahn (A 38 ) entdeckt. Karlstedt: „Sie haben offenbar noch versucht, den Mann per Lichthupe auf sein Fehlverhalten aufmerksam zu machen.“ Kurze Zeit später krachte es aber schon: Der Opel Astra des 78-Jährigen kollidierte nahe der Raststätte Rohnetal bei Allstedt frontal mit einem VW Touran. In dem anderen Auto mit Merseburger Kennzeichen saßen ein 50-jähriger Familienvater, seine 43-jährige Ehefrau, die 17-jährige Tochter sowie ein 91-jähriger Mann. Die beiden Männer starben, die Frauen wurden schwer verletzt.

Entgegen anderslautender Berichte schwebt die 43-Jährige aber weiter in Lebensgefahr. Die Frau und ihre 17-Jährige Tochter werden in Krankenhäusern in Halle behandelt. Laut Polizei, gibt es bisher keinerlei Hinweise darauf, dass sich der Geisterfahrer, das Leben nehmen wollte. So sei zum Beispiel kein Abschiedsbrief gefunden worden. Es könnte also alles auf einen Fahrfehler des 78-Jährigen hindeuten, hieß es. Allerdings wollen die Ermittler zum jetzigen Zeitpunkt auch die andere Variante nicht ausschließen. (mz)