Schulbauernhof Othal Schulbauernhof Othal schlachtet Zwergkaninchen: Vorwürfe des Tierschutzvereins zurückgewiesen

Othal - Der Jugend- und Schulbauernhof im Allstedter Ortsteil Othal hat Vorwürfe des neuen Sangerhäuser Tierschutzvereins zurückgewiesen. Die Tierschützer hatten beklagt, dass in der Einrichtung in dieser Woche fünf Zwergkaninchen geschlachtet werden sollten. Um die Kaninchen zu retten, hatten Vereinsmitglieder die Tiere dem Bauernhof dann abgekauft.
Tiere häufig von Unbekannten ausgesetzt
Richard Rennecke, der seit zwölf Jahren als Berater auf dem Schulbauernhof arbeitet, sagt: „Es hat sich bei den Tieren um Kreuzungen und um keine reinen Zwergkaninchen gehandelt.“
Der Großteil von ihnen stamme auch nicht vom Schulbauernhof, sondern sei von Unbekannten in das frei zugängliche Gehege auf dem Hof gesetzt worden. „Wir kümmern uns fürsorglich um diese ausgesetzten Tiere, können aber aus finanziellen Gründen keine große Anzahl über den Winter füttern“, sagte Rennecke. Deshalb sei die Entscheidung gefallen, die Tiere zu schlachten.
Schulbauernhof Othal will reales Bild der Landwirtschaft vermitteln
Außerdem sei es das Ziel der Einrichtung, Kindern und Jugendlichen ein realistisches Bild der Landwirtschaft zu vermitteln: „Dazu gehört, dass Nutztiere wie Kaninchen irgendwann auch geschlachtet und gegessen werden.“ Großen Wert lege der Schulbauernhof darauf, dass die Tiere bei der Schlachtung nicht gequält oder ihnen unnötige Schmerzen zugefügt werden. Rennecke sagte weiter: „Generell freuen wir uns über das Engagement des Tierschutzvereins. Vielleicht gelingt es uns, mit seiner Hilfe künftig mehr Tiere zu vermitteln.“
Auch der Tierschutzverein plant nach eigenen Angaben eine Kooperation mit der Einrichtung in Othal. „Wir wollen dem Schulbauernhof helfen, aber auch dort muss man mit uns zusammenarbeiten wollen“, sagte Peggy Rüpel, die im Vorstand des Vereins mitarbeitet.
Tierschützer hätten dem Schulbauernhof in den vergangenen Tagen insgesamt elf Kaninchen abgekauft. Außer den fünf, die am Dienstagmorgen geschlachtet werden sollten, seien zuvor bereits sechs übernommen worden.
Neue Besitzer für die Kaninchen gesucht
Für fünf Kaninchen werden gegenwärtig noch neue Besitzer gesucht, die die Tiere artgerecht unterbringen wollen: „Gehege, Impfung und artgerechtes Futter gehören dazu“, sagte Rüpel. Es handele sich um drei weibliche Tiere und zwei Böcke. Die Kosten für die Kastration der Böcke will der Tierschutzverein übernehmen.
Wer Interesse an den Kaninchen hat, wird gebeten, sich unter der Rufnummer 0176/43 92 86 77 an den Tierschutzverein zu wenden. (mz)