Lob für den Wasserverband Sangerhausen: Wirtschaftsprüfer beim Wasserverband Südharz
Sangerhausen - Für kommunale Zweckverbände schlägt einmal im Jahr die Stunde der Wahrheit: Nämlich dann, wenn Wirtschaftsprüfer den Jahresabschluss des Vorjahres unter die Lupe nehmen. Für den Wasserverband Südharz und das Jahr 2019 gab es jetzt ein Lob - für die Geschäftsführung und insbesondere für Katrin Tschacher, die Leiterin des Fachbereichs Kaufmännische Aufgaben.
„Die Lage des Verbands ist stabil“, stellte Wirtschaftsprüfer Marcus van den Broek fest. Er habe nur paar kleine Feststellungen gehabt - und so gut wie keine Einwände. „Die Buchführung ist extrem gut.“
Wasserverband Südharz: Minus von 107.000 Euro
Der Wasserverband hat das zurückliegende Jahr mit einem Fehlbetrag von rund 107.000 Euro abgeschlossen - und das bei einer Bilanzsumme von etwas mehr als 131 Millionen Euro. Das sei „fast eine Punktlandung“, schätzt van den Broek ein. Über 2,1 Millionen Kubikmeter Trinkwasser wurden verkauft, davon knapp 1,4 Millionen Kubikmeter Fernwasser. Insgesamt sei das etwas mehr als geplant, stellt der Prüfer fest. Entsorgt wurde etwas weniger Abwasser als vorgesehen. Für den Bereich Trinkwasser steht ein Gewinn von rund 28.000 Euro zu Buche, für den Bereich Abwasser ein Verlust von 135.000 Euro.
Besondere wirtschaftliche beziehungsweise finanzielle Risiken seien „nicht erkennbar“. so van den Broek. Es könnte jedoch aufgrund der Corona-Krise passieren, dass mehr Kunden ihre Gebühren nicht bezahlen könnten. Außerdem sei es nicht ausgeschlossen, sagt der Wirtschaftsprüfer, dass die Eingliederung der Gemeinde Berga in den Verband Probleme nach sich zieht, denn: „Die Anlagen sind in einem unbekannten Zustand.“ Er halte es für möglich, dass dies dem Zweckverband die „größte Herausforderung“ bescheren könnte. Der Wasserverband hatte nach einem dreijährigen Verhandlungsmarathon ab 2019 die Trinkwasserversorgung für die Gemeinde Berga übernommen, zuvor hatte sie ihre rund 1.800 Einwohner selbst versorgt.
Anlagevermögen des Verbandes hat sich erhöht
Das Anlagevermögen des Verbands hat sich im Vorjahr um vier Millionen Euro auf knapp 119 Millionen Euro erhöht. Der Verband hat Investitionen mit einem Gesamtumfang von 9,5 Millionen Euro getätigt, und es stehen Abschreibungen von fünf Millionen zu Buche.
Die Verbindlichkeiten seien 2019 um 2,5 Millionen Euro gestiegen. Dabei sei zwischen lang- und kurzfristigen Krediten zu unterscheiden. Im einzelnen handle es sich um 45 Millionen Euro an langfristigen Krediten, dieser Betrag sei gestiegen. Gesunken seien hingegen die kurzfristigen Verbindlichkeiten, und zwar auf zehn Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote von 13,6 Prozent sei im Vergleich zu 2018 gleich geblieben. „Die übliche Quote liegt zwischen zehn und 15 Prozent“, erläutert der Wirtschaftsprüfer. (mz)