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Sangerhausen Sangerhausen: Knirpse und Bonsais gewinnen

Von BEATE THOMASHAUSEN 28.10.2010, 16:06

SANGERHAUSEN/MZ. - Um den Nachwuchs muss es den Sangerhäusern Kleingärtnern nicht bange sein. Diesen Eindruck gewann man zur Abschlussveranstaltung der 12. Gartenolympiade, die am Mittwochnachmittag im Vereinsheim der Kleingartenanlage "Sonnenland" stattfand. Paul und Marven gehörten zu den "Minigärtnern".

Beide erhielten eine Urkunde und ein kleines Geschenk für ihre Teilnahme an der gemeinsamen Aktion der Mitteldeutschen Zeitung und des Sangerhäuser Kreisverbandes der Gartenfreunde. Marven aus Oberröblingen hatte gemeinsam mit seiner Mutti Nicole Jahn in diesem Jahr die ersten Versuche als Gärtner gestartet. Mal sehen, ob der Nachwuchsgärtner auch im nächsten Jahr wieder so viel Glück mit seinen Zucchini haben wird. 3,45 Meter maß die Sonnenblume, mit der sich Paul Gebser an der Gartenolympiade beteiligte. Der Blumenriese wuchs bei den Großeltern in Nienstedt im Garten.

Urkunden und kleine Geschenke gab es auch für die Mädchen und Jungen der Sangerhäuser Kindertagesstätte "Löwenzahn" und die Schulgärtner aus der Sangerhäuser Goethegrundschule. Die Mädchen und Jungen erhielten unter anderem eine ganze Auswahl Sämereien fürs nächste Schulgartenjahr. "Es kann nur positiv sein, wenn die Kinder Gefallen an der Gartenarbeit finden", sagte Armin Matzke, Vorsitzender des Kreisverbandes der Gartenfreunde. "Die Arbeit im Garten hält gesund. Ich kann allen nur sagen: Ran an die Gärten. Dieses schöne Hobby kann sich jeder leisten."

Am gespanntesten waren natürlich alle, an wen wohl diesmal die fünf glänzenden Pokale gehen werden: Ruth Noack konnte es kaum fassen als Armin Matzke ihren Namen aufrief. Die Bennungerin hatte sich mit einem besonderen Schmuckstück bei der 12. Gartenolympiade beworben: einem 23 Jahre alten Ahorn-Bonsai. Doch dass sie damit einen Pokal gewinnen würde, damit hatte Frau Noack nicht gerechnet. Die 84-Jährige liebt alles, was grünt und blüht und kann mit Fug und Recht von sich behaupten, den grünen Daumen zu haben. Der Sieger-Bonsai ist knapp 37 Zentimeter. Regelmäßig werden Zweige und Wurzeln verschnitten. Der Minibaum hat sogar eine Borke wie seine großen Altersgenossen. Ebenfalls einen Pokal, weil die Jury sich wirklich nicht für den einen und gegen den anderen Bonsai entscheiden konnte, ging an Klaus Gaida. Sein selbst gezogener Birkenbonsai ist immerhin schon zehn Jahre alt.

Jürgen Zeyner aus Rosperwenda beeindruckte in diesem Jahr mit seinem Feigenkaktus, der sage und schreibe 270 Blüten hervorbrachte. Auch dafür gab es einen Pokal. Gleichfalls mit einer Siegertrophäe nach Hause ging Heinfried John aus Roßla. Er hatte eine ein Kilogramm schwere ungarische Fleischtomate geerntet.

Sieglinde Weber aus Kelbra erhielt ebenfalls einen Pokal aus den Händen von Armin Matzke. Eine Zitronengurke hatte sie mit in die Wertung eingebracht. Natürlich wollten nun alle von ihr wissen, ob die Gurke tatsächlich nach Zitrone schmecke und ob man sie gar für den Tee verwenden könne. Den fünften und letzten Pokal bekam schließlich Christa Gareis aus Wallhausen für eine stattliche Baumpfingstrose.

Eins steht fest: Es wird eine 13. Auflage der Gartenolympiade der Mitteldeutschen Zeitung und des Kreisverbandes der Gartenfreunde geben. "Wir sind doch nicht abergläubisch und schrecken vor der 13 zurück", so Armin Matzke. "Ich bin schon wieder richtig gespannt auf die nächste Gartenolympiade. Wer weiß, was sie wieder zutage fördern wird. In diesem Jahr waren es das Andenhörnchen und die Gottesblume, die heiß diskutiert wurden. Bemerkenswert fand ich, dass sich sogar der Präsident unseres Landesverbandes, Dieter Kuck, an unserer Aktion beteiligte. Natürlich außer Konkurrenz. Schließlich ist er Magdeburger." Kuck beteiligte sich übrigens mit einer Ramblerrose, die an einem abgestorbenen Pfirsichbaum rankt.

Auch in den Jahren zuvor gab es richtig spektakuläre Sachen. Matzke erinnerte an die eingekochte Butter, die auch nach Jahrzehnten Lagerung noch nicht ranzig war. Und auch an die Kartoffelsorte Bamberger Hörnchen, die jetzt in der Region wieder bekannter ist, seit sie ein Gartenfreund im Rahmen der Gartenolympiade wieder publik gemacht hat.