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Sangerhausen Sangerhausen: Doch Chance auf neues Bad?

Von Frank SCHEDWILL 09.03.2013, 18:29
Blick auf die Sangerhäuser Schwimmhalle: Ihre geplante Sanierung sorgt weiter für heftige Diskussionen.
Blick auf die Sangerhäuser Schwimmhalle: Ihre geplante Sanierung sorgt weiter für heftige Diskussionen. R. KANDEL Lizenz

SANGERHAUSEN/MZ - Die geplante Sanierung der Sangerhäuser Schwimmhalle sorgt weiter für heftige Diskussionen. Vertreter der Bürgerinitiative Sangerhausen (BIS) und der Bürgerinitiative Ortsteile Sangerhausen (BOS) sprachen sich im Stadtrat am Donnerstagabend dafür aus, die bisherigen Pläne noch einmal zu überdenken.

Sie stören sich unter anderem daran, dass die Halle aufgrund der Sanierungsarbeiten voraussichtlich ab dem Frühsommer kommenden Jahres für anderthalb Jahre schließen muss. BIS-Fraktionschef Klaus Peche sprach von gravierenden Auswirkungen auf das Schulschwimmen, den Schwimmverein und die Wasserwacht, die die Halle nutzen. Vertreter beider Vereine befürchten, dass ihre Mitglieder ausbleiben, wenn die Halle wirklich solange dicht gemacht werde.

„Ich habe Angst, dass die Besucher wegbrechen“

Peche führte auch noch ein Beispiel aus Leuna an, wo eine Halle gleichen Baustils wie in Sangerhausen saniert werde. Dort gebe es Mehrkosten von einer Million Euro. Volker Kinne (BOS) sagte: „Ich habe Angst, dass die Besucher wegbrechen.“ Sie würden aufgrund der langen Schließzeit nach Bad Frankenhausen oder Stolberg ausweichen und seien dann auch nur schwer zurückzugewinnen, zumal das Innere der Halle nach den Arbeiten fast genauso aussehen soll wie vorher (siehe „Nur etwas erweitert“). „Die Sanierung des Baukörpers sieht ja der Besucher nicht.“ Außerdem sprach Kinne das Problem der fehlenden Parkplätze vor der Schwimmhalle an, das immer wieder für Kritik sorgt. Oberbürgermeister Ralf Poschmann (CDU) bot an, die einzelnen Varianten noch einmal zu diskutieren. Er glaube aber nicht, dass dabei etwas anderes herauskomme als im Aufsichtsrat der Kommunalen Bädergesellschaft. Der hatte sich aus Kostengründen im vergangenen Herbst gegen den Neubau eines kombinierten Frei- und Hallenbades entschieden, der vermutlich auf dem Gelände Stadtbades an der Riestedter Straße entstanden wäre. Stattdessen sollen die Schwimmhalle und das Stadtbad saniert werden. Das kombinierte neue Bad hätte rund zwölf Millionen Euro gekostet, eine Sanierung von Schwimmhalle und Stadtbad dagegen insgesamt nur 9,1 Millionen. Auch die Betriebskosten des Kombibades lägen deutlich höher als die der beiden einzelnen Bäder zusammen, heißt es in einer Untersuchung. Poschmann nannte diese Zahlen Schätzungen. Im Moment sei man dabei, die Planung zu verfeinern. Sollte herauskommen, dass die Werte deutlich überschritten werden, müsse „man das Projekt auf den Prüfstand stellen“. Der OB räumte auch ein, dass ein Neubau für die Stadt wahrscheinlich langfristig preiswerter wäre. Die Stadt könne ihn sich aber nicht leisten.