Sachsen-Anhalt-Tag 2016 Sachsen-Anhalt-Tag 2016: Landesfest mit Kobermann in Sangerhausen

SANGERHAUSEN/MZ - In knapp zwei Jahren wird in Sangerhausen ganz groß gefeiert: Und das, wenn es nach dem Wunsch der Stadtverwaltung geht, bei einer Art kombiniertem Kobermännchenfest Ende August/Anfang September. Denn gleichzeitig soll in der Kreisstadt auch der Sachsen-Anhalt-Tag stattfinden, den die Landesregierung im Frühjahr dieses Jahres nach Sangerhausen vergeben hatte. Die Berg- und Rosenstadt war die einzige Bewerberin für das Fest gewesen. Es wird 2016 zum insgesamt 20. Mal im Land begangen.
Den Sachsen-Anhalt-Tag gibt es seit 1996. Die Premiere in Bernburg lockte eine Viertel Million Besucher. Seitdem wird das Landesfest jedes Jahr gefeiert. Im Jahr 2002 musste das Fest in Burg wegen des Elbe-Hochwassers abgesagt werden. Es wurde ein Jahr später nachgeholt. In Wernigerode wurden im vergangenen Jahr über 200 000 Besucher gezählt.Drei Tage lang waren die Straßen und Plätze bei hochsommerlichem Wetter voller Menschen. Konzerte und Veranstaltungen auf 19 Bühnen sorgten für Unterhaltung. Rund 10 000 Mitwirkende waren am landesweit größten Volksfest beteiligt.
Erste Pläne für die Gestaltung des größtes Volksfestes im Land nannte jetzt Oberbürgermeister Ralf Poschmann (CDU). Es sei auch aus Kostengründen sinnvoller, den Sachsen-Anhalt-Tag mit einem bestehenden Fest zu verbinden, sagte das Stadtoberhaupt. Schließlich könne sich Sangerhausen nur das leisten, was bei der schlechten Haushaltslage auch finanzierbar sei.
Ähnlich war im vergangenen Jahr beim Sachsen-Anhalt-Tag in Wernigerode verfahren worden. Die Harzer hatten die Landesfete gemeinsam mit ihrem traditionellen Rathausfest verbunden.
Eine Art Sachsen-Anhalt-Jahr
Generell ist die Stadtverwaltung derzeit dabei, Ideen für das Großereignis zu sammeln. Dazu soll unter anderem in Zusammenarbeit mit Vereinen ein sogenanntes Ideenteam gebildet werden, das die Vorschläge zusammentragen und auf ihre Machbarkeit prüfen wird. Poschmann schwebt sogar eine Art Sachsen-Anhalt-Jahr vor. Es könnte bereits nach dem Landesfest im Köthen im Mai kommenden Jahr starten. Höhepunkt soll dann der eigentliche Landestag mit seinem farbenprächtigen Umzug zum Kobermännchenfest werden.
„Wir wollen keine Eintagsfliege, sondern möglichst etwas Nachhaltiges schaffen“, sagte der Oberbürgermeister So könnten sich zum Beispiel die anderen Städte des Landes bereits im Vorfeld des Sachsen-Anhalt-Tages bei den verschiedensten Veranstaltungen in der Kreisstadt vorstellen. Möglichkeiten für die Präsentation der Städte in Sangerhausen gibt es 2016 reichlich: Dann werden nämlich auch 200 Jahre Kreisstadt gefeiert. Und es jährt sich der Besuch Martin Luthers in Sangerhausen zum 500. Mal. Der Baubeginn der Ulrichkirche, des ältesten Gebäudes der Stadt, liegt dann 900 Jahre zurück.
Rosenstadt GmbH als Partner
Stadtratsmitglied Thomas Klaube (CDU), der auch im Gewerbeverein mitarbeitet, schlug außerdem vor, bereits bestehende andere Veranstaltungen in das Sachsen-Anhalt-Jahr mit einzubeziehen. Das könnten zum Beispiel die traditionsreiche Motorradausfahrt am 1. Mai, der Weihnachtsmarkt oder die Aktion „Advent in den Rosenhöfen“ sein, meinte er.
Partner der Stadtverwaltung bei der Organisation des Großereignisses wird die Rosenstadt GmbH. Der Stadtrat hatte Poschmann (CDU) im vorigen Jahr ermächtigt, Verhandlungen mit der 100-prozentigen Tochter des Tourismusverbandes zu führen, die sich unter anderem um die Vermarktung des Europa-Rosariums und des Schaubergwerks Röhrigschacht in Wettelrode kümmert. Die GmbH hatte zuvor bereits eine ganze Reihe Großereignisse auf die Beine gestellt. Erinnert sei nur an den Internationalen Rosenkongress im Jahr 2013. Laut Stadtverwaltung steht nun auch das Budget für den Sachsen-Anhalt-Tag fest. Die Stadt will 50 000 Euro aufbringen, das Land 145 000 Euro.