Rätselfoto Sangerhausen: Rätselfoto Sangerhausen: Eine Ehrung für die Ortskapelle

Sangerhausen - Da klingelte es aber in der vergangenen Woche ordentlich in den Postfächern der Lokalredaktion: Sage und schreibe 53 Lösungsschreiben auf das gesuchte Rätselfoto trudelten via E-Mail oder mit dem Postboten in der Redaktion ein. Wow, das ist fantastisch. Und alle Leser wussten die richtige Antwort und bewiesen damit, wie gut sie ihre Heimat doch kennen. Das gesuchte Motiv, ein Brunnen ähnlicher Pavillon mit Musikern in Katharinenrieth, stellte Hans-Joachim Kuhnt zur Verfügung.

MZ-Leser Gerd Haßkarl weiß, dass „jeder, der einen Besuch in Katharinenrieth, zum Beispiel im Café Loel sich zum Ziel macht, diesen Brunnen mit seinen Bläsern, der sich an der alleinigen Zufahrtsstraße nach Katharinenrieth befindet“, passiert. Er berichtet ebenso, dass vor einigen Jahren bei einer Nacht und Nebelaktion eine der Musikerfiguren verschwand.

Käthe Moritz hat sich mit der Ortsgeschichte auseinandergesetzt und schreibt dazu: „Die Ersterwähnung war 1382 als Riethdorf der heiligen Katharina. Daraus ergab sich später der Ortsname Katharinenrieth. Es wird noch viel Landwirtschaft betrieben. Das zeigen uns die Arbeitsmittel wie ein Pflug und Egge, die auch am Dorfeingang zu sehen sind. Im Mittelalter sind die Flamen eingewandert. Sie waren bekannt, dass sie die nassen Böden Ackerland urbar machten. In Katharinenrieth waren sie lange Jahre dort. Sie haben sich Häuser gebaut. Alle Grundstücke der Flamen liegen im spitzen Winkel zur Straße. Die Kirche trägt auch den Namen ’Sankt Katharinen-Kirche’. Die Sandsteintaufe stammt noch von den Flamen. Im 19. Jahrhundert kam ein Neubau der Kirche.“

Achim Duttke kann den Weg aufgrund einer eigenen Radtour im vergangenem Jahr sogar genau beschreiben: „Den Zierbrunnen findet man unmittelbar am Ortseingang, wenn man sich von der L 219, der Chaussee Oberröblingen-Allstedt, auf die K 2827 über die Helme und die Kleine Helme von dort hin bewegt. An der Stelle beginnt die Dorfstraße, die um die Grünfläche herum führt, auf der das Rätselmotiv steht. Es ist gleichzeitig auch ein Wendebogen für die Busse an dem sich auch die örtliche Bushaltestelle befindet, die man im Hintergrund des Fotos sieht.

Auch Horst Ramm kannte die Lösung und fand in der Chronik von Katharinenrieth folgende Erklärung: „Dieser Pavillon steht am Ortseingang von Katharinenrieth, am Buswendeplatz. Er wurde geschaffen von Horst Krull und am 23. Juni 2000 eingeweiht. Gleichzeitig wurde die Brücke zur neuen Ortseinfahrt eingeweiht. Umrahmt wurde die Zeremonie von dem Musikverein Blaskapelle ’Katharina’. Der Pavillon nennt sich Musikerpavillon. Wie kann es auch anders sein, denn die eine Figur im Pavillon spielt Trompete und die zweite Figur spielt auf dem Saxofon. Die Blaskapelle von Katharinenrieth ist eigentlich sehr bekannt und besteht schon seit 1960. Auch viele Auszeichnungen erhielt die Kapelle.“ Über den Erbauer des gesuchten Motivs hat Peter Mischur etwas in Erfahrung bringen können: „Im Kreis der Experten erwarb sich Horst Krull mit seiner Schnitzkunst hohe Achtung. So erhielt er sogar ein Auftragswerk aus Auerbachs-Keller in Leipzig. Hier setzte er eine Szene aus Goethes Faust in Holz um. Weitere Werke befinden sich im Rathaus von Allstedt sowie in Privathand."

Karin Tobihn hat sich derweil bei den Musikern über die Blaskapelle informiert: „Dieses Jahr wird nun 55-jähriges Bestehen gefeiert und da wird am 20. und 21. Juni so richtig auf die Pauke gehauen. 14 Musiker zählt die Kapelle, zwölf Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 30 und 67 Jahren. Sie müssen ihre Instrumente beherrschen und da kommt Stimmung auf. Egal ob Pfingsten, Burschentanz, Kirmes, Blasmusikfest, Fasching oder Weihnachtsmarkt - die Musik bringt immer gute Laune und Stimmung unter die Leute und da bittet man schon gern mal zum Tänzchen. Die Musiktruppe ist sehr mobil und das nicht nur hier im Umkreis, es geht musikalisch bis in das Thüringer Land rein.“ Klaus Suckau, ehemaliger Oberröblinger, schwärmt aus der Ferne in Winninghausen (Niedersachsen) vom Allstedter Ortsteil und legt jedem einen Besuch ans Herz, denn für ihn ist das, „neben dem beeindruckenden Storchennest auf dem Kirchdach, schönste Kleinod, was das kleine Dörfchen zu bieten hat.“

Daniel Calame schrieb, dass er leider nichts zur Geschichte des Zierbrunnens erzählen könne, hat dafür aber eine andere interessante Information geliefert: „Es ist ein sogenanntes Portal im Augmented Reality Game namens Ingress“. Das sind Spiele für mobile Geräte wie Handys oder Tablets, bei denen unter Zuhilfenahme der vom Handy gesendeten Standortdaten im Freien gespielt werden kann. Dabei orientiert sich das Spiel an Gebäuden, Denkmälern und Objekten zur Gestaltung und Einteilung der virtuellen Spielewelt auf dem mobilen Gerät.

Und auch all die anderen fleißigen Mitrater wussten die richtige Lösung: Michael Krüger, Irmhild Gothe, Siegfried Oertel, Werner Franke, I. Weißhuhn, Walter Pfeifer, Andreas Koge, Peer Kemmling, Ottomar Hundt, Günter Hauptmann, Loretta Oklitz, Uta Probst, Rainald Klette, Günter Burghardt, Heidelies Ecke, Richard Heller, Sieglinde Kundrat, Karin Reinsch , Christa Brötzmann, Wolfgang Fricke, Sandra Lorenz, Stefanie Wendt, Maximilian Leypoldt, Sabrina Koch, Susanne Rakow, Roswitha Kundlatsch, Heike Schmiedgen, Frank Schmiedgen, Verena Hoffmann, Chris Leypoldt, Daniel Greschner, Wolfgang Rockstroh, Kevin Wittenbecher, Ronald Unger, I. Stößel, Ramona Straube, Bernd Windisch, Katja Hutterer, Carina Sperling, Manfred Schröter, Thomas Strauch, Sarah Räuber und Florian Aug. Auch „Michaela und Andreas“ sendeten via Mail die richtige Lösung zu. Leider gibt es im Landkreis viele, die diesen Namen tragen. Deswegen noch einmal der freundliche Hinweis: Eine Antwort mit Vor- und Nachnamen ist gern gesehen. Die 15 Euro gewinnt in dieser Woche Liane Kolbe. (mz)