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Parkplatznot an der A 38 Parkplatznot an der A 38: Auf Rastplatz Rohnetal sollen 17 neue Stellplätze entstehen

Von Frank Schedwill 18.01.2018, 07:00
Manche Lkw finden auf dem Rastplatz Rohnetal keinen Platz mehr auf den dafür vorgesehenen Stellplätzen und parken anderweitig.
Manche Lkw finden auf dem Rastplatz Rohnetal keinen Platz mehr auf den dafür vorgesehenen Stellplätzen und parken anderweitig. Schumann

Sangerhausen - Es ist immer wieder das gleiche Spiel: Jeden Abend sind die Lkw-Parkplätze entlang der Südharzautobahn (A 38) dicht. Die Parkplatznot ist so groß, dass auch Kontrollen der Autobahnpolizei die Brummi-Fahrer nicht schrecken. Sie stellen ihre Fahrzeuge verbotenerweise sogar in den Einfahrten der Parkplätze und mitunter auch auf den Beschleunigungstreifen ab. Notgedrungen, wie sie sagen.

Auf mittlere Sicht ist jedoch zumindest etwas Entspannung in Sicht. Denn die Landesstraßenbaubehörde (LSBB) will Parkplätze entlang der Trasse ausbauen. Das erste konkrete Projekt ist an den Rastanlagen Rohnetal Nord und Süd bei Allstedt vorgesehen. Das hat LSBB-Regionalleiterin Petra Witte jetzt angekündigt. Zumindest 17 neue Stellplätze sollen dort in nächster Zeit entstehen. Ab wann genau gebaut werden kann, ist aber noch offen.

Derzeit gibt es in Rohnetal Nord und Süd insgesamt 98 Lkw-Parkplätze

Nach Angaben des für die Autobahn zuständigen LSBB-Fachbereichsleiters Christoph Krelle gibt es im Bereich der beiden Rastplätze noch Flächen, die dafür genutzt werden können. Derzeit gibt es in Rohnetal Nord und Süd insgesamt 98 Lkw-Parkplätze. Krelle schränkt ein, dass die Erweiterung natürlich nicht alle Parkplatzprobleme lösen wird. Aber ein Ausbau über die bisherigen Grenzen der Rastanlage sei nicht möglich. „Hierzu wäre unter anderem ein aufwendiges Planfeststellungsverfahren nötig“, sagte er. „Und das dauert Jahre.“

Generell sei die Situation im Südharz aber noch deutlich komfortabler als in anderen Regionen Deutschlands, betonte der Fachbereichsleiter. Viele Parkplätze, wie zum Beispiel der in der Goldene Aue, verfügten bereits über mehr Lkw-Stellplätze, als das an anderen Autobahnen üblich sei. Dennoch gibt es auch hierzulande immer wieder Probleme, weil Trucker nicht wissen, wo sie ihre Brummis parken sollen.

Sangerhausens Oberbürgermeister Sven Strauß (SPD) hatte deshalb jüngst mehr Parkplätze für Laster entlang der A 38 gefordert. „Denn die fehlenden Parkflächen wirken sich negativ auf die Stadt aus“, sagte er. Insbesondere das Sangerhäuser Gewerbegebiet „Wasserschluft“ und der benachbarte Handelsweg seien betroffen.

Viele Brummi-Fahrer weichen ins Sangerhäuser Gewerbegebiet „Wasserschluft“ auf, um der Parkplatznot an der A 38 zu entgehen

„Aus diesen Gebieten gibt es eine Vielzahl an Beschwerden von ansässigen Firmen und der Straßenmeisterei“, sagte Strauß. Die überwiegend ausländischen Lkw-Fahrer parkten in den Nachtstunden dort, Grundstückseinfahrten und Durchfahrtswege würden versperrt. Zudem gebe es Probleme durch Müll, den die Fahrer dort illegal entsorgten.

Strauß hat sich gemeinsam mit dem Landkreis an die zuständigen Behörden gewandt, um schnell Abhilfe zu schaffen. „Eine Entspannung könnte dadurch entstehen, dass die Landesstraßenbaubehörde (LSBB) Flächen pachtet oder erwirbt, die in Reichweite der Abfahrten liegen“, sagte er. Die Stadt Sangerhausen will die Straßenbaubehörde auch auf geeignete Grundstücke hinweisen, die beispielsweise Privatleuten gehören.

Auch Thüringen will neue Parkplätze schaffen - geplant sind mehr Stellflächen für Lkw auf dem Parkplatz Kesselberg bei Nordhausen

Nach Angaben von Matthias Schollmeyer, Geschäftsführer des Landesverbandes des Verkehrsgewerbes, werden in Sachsen-Anhalt insgesamt 1.400 zusätzliche Stellplätze für Lkw benötigt, um die Parkplatznot entlang der Autobahnen zu beseitigen. Bis 2022 sei aber nur der Bau von 270 zusätzlichen Stellflächen entlang der A 14, A9, A 143 und A 38 geplant. Die Projekte seien deshalb nur eine Art Tropfen auf den heißen Stein.

Konkret gebaut werden soll aber noch in diesem Jahr für Lkw-Fahrer, die auf der A 38 unterwegs sind: Das Land Thüringen will ab März 5,2 Millionen Euro in den Parkplatz Kesselberg bei Nordhausen investieren. Dort sollen nach Angaben des Landesamtes für Bau und Verkehr weitere Lkw-Stellplätze entstehen. Es ist das einzige derartige Projekt in diesem Jahr im benachbarten Freistaat. Die Einweihung ist für Oktober geplant. (mz)