Natur und Tourismus Natur und Tourismus: Virtuell durch den Südharz wandern
Hainrode/MZ/sro. - "Der Karstwanderweg soll im Internet nicht nur gezeigt werden, sondern muss dabei helfen, dass ihn Wanderer und Touristen entdecken und nutzen", so der Wunsch einiger Leute, die die Einmaligkeit der Südharzer Karstlandschaft bereits erkannt haben. Erste Schritte dazu sind im Westharz bereits gemacht. Hotels und Gaststätten präsentieren sich auf der Internetseite des Karstwanderweges mit Foto und Geschichte bis hin zur Speisekarte.
Das will der im Landkreis Sangerhausen ansässige Tourismusförderverein "Südharzer Karstlandschaft" nun auch nutzen. Deshalb hatte die Vorsitzende Iris Brauner den Niedersachsen Detlef Tront gebeten, sein Projekt den Vereinsmitgliedern vorzustellen. Leider kamen nicht einmal die Hälfte der Vereinsmitglieder zur Präsentation nach Hainrode. Dabei kann man es als einmalige Chance sehen, sich daran zu beteiligen. Tront verlinkt kostenlos. Die einmalige Spende, die alle Beteiligten bisher zahlen mussten, ging an die Gesellschaft zur Förderung des Biosphärenreservats, die ihm für seine Arbeiten nur eine monatliche Aufwandsentschädigung zahlt.
Eigentlich wollte sich Detlef Tront nur einen Jugendtraum erfüllen: Er wollte den Karstwanderweg im Landkreis Osterode umfassend dokumentieren. Inzwischen ist weit mehr daraus geworden, denn bei den Recherchen erfuhr er, dass der "Weg vor seiner eigenen Haustür" über den Landkreis Nordhausen führend erst in Pölsfeld im Landkreis Sangerhausen endet.
Als das Internetzeitalter begann, verschmolzen Beruf und Hobby: Der als Feinmechaniker voll berufstätige Tront sitzt den überwiegenden Teil seiner Freizeit im Dachkämmerchen und füttert den Computer mit allem, was er über die Südharzer Karstlandschaft findet. Entstanden ist dabei ein Internetauftritt des gesamten Wanderweges mit über 1 000 Inhaltsseiten. Jedes von ihm unterlegte Symbol erschließt dem virtuellen Wanderer neue Informationen zum Beispiel aus den Bereichen Geologie, Kulturgeschichte, Flora, Fauna und Gastronomie. Selbst Wandervorschläge kann man sich ausdrucken lassen, und wer Literatur über das Karstgebiet am Südharz sucht, findet sie hier garantiert.
"Nur wem die Landschaft zugänglich gemacht wird, kann ihren Wert erkennen", sagt der Karstforscher Firouz Vladi, der Tronts Projekt im Landkreis Osterode sehr unterstützt. Deshalb liegt ihm sehr viel an gemeinsamen Aktionen von allen Anliegern des Karstwanderweges. Dafür ist Detlef Tront auf Informationen angewiesen. "Für Recherchen vor Ort habe ich keine Zeit", sagt der 43-Jährige. Er möchte aber gern die umfassenden naturkundlichen Angaben ergänzen, die es dank Reinhard und Christel Völker für den Sangerhäuser Teil des Karstwanderweges schon gibt.