1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Sangerhausen
  6. >
  7. MZ-Rätselfoto: MZ-Rätselfoto: Dorf mit eigener Hymne

MZ-Rätselfoto MZ-Rätselfoto: Dorf mit eigener Hymne

Von Sophie Elstner 24.05.2013, 17:04
Wo wurde das neue Rätselfoto aufgenommen?
Wo wurde das neue Rätselfoto aufgenommen? privat Lizenz

Rotha/MZ - Der kleine Ort im Harz, der beim vorigen Rätselfoto gesucht wurde, ist bei den meisten unserer Rätselfreunde bekannt. Es handelte sich um eine Dorfansicht von Rotha, das Bild dazu hatte Bernd Ungefroren zur Verfügung gestellt.

„Kein einz’ges Dorf in Deutschland wird Rotha noch genannt. Und trotzdem sind wir Harzer fast überall bekannt“, lauten die ersten Zeilen der Rothaer Karnevalshymne, die Siegfried Müller verfasste.

Irmhild Gothe berichtet: „Die Siedlung wurde im Jahre 1347 erstmals in einer überlieferten Urkunde erwähnt. Das Kloster im rund zwei Kilometer nordwestlich gelegenen Paßbruch bestand dagegen schon mindestens 18 Jahre vorher. Vermutlich war das Gebiet von Rotha aber bereits im 8. Jahrhundert besiedelt.“

Achim Duttke hat eine Aufnahme der Dorfkirche in seiner Fotosammlung. In seiner Zuschrift heißt es: „Es handelt sich um die evangelische Kirche St. Nicolai am Schlossberg, die sich unmittelbar an der Landesstraße 232 befindet. Sie wurde im 17. Jahrhundert errichtet und ist das zentrale Bauwerk dieses Ortes.“

Auch Horst Ramm hat in der Chronik von Rotha nachgeschlagen. „Seit dem Jahre 1401 ist Rotha ein Dorf mit eigener Kirche. Die Paßbrucher Mönche nahmen sich der Siedler in Rotha an und errichteten das Gotteshaus. Es besaß allerdings keinen Turm, weil der Mensch sich nicht in die Höhe des Himmels erheben sollte. 1698 wurde die alte, baufällige Kirche abgerissen, von Eisleber Meistern von Grund auf neu gebaut und 1700 vollendet. Der Bau kostete insgesamt 1 412 Taler, 18 Groschen und 4 Pfennige.“

Marlies Peter ergänzt: „Die Einwohner von Rotha sind Dank einer langjährigen Tradition mit dem Questenfest im nahe gelegenen Questenberg verbunden. Bürger aus Rotha liefern immer am zweiten Pfingsttag Brot und Käse an die Questenberger. Der Brauch lässt sich bis ans Ende des 17. Jahrhunderts zurückverfolgen, doch vermutlich ist er noch deutlich älter.“

Genau hingeschaut hat Walter Richter, er schreibt: „Im Vordergrund der Aufnahme fließt der Bach Rebecca. Das scheunenartige Gebäude unten links war einst die Dorfschmiede. Hier wirkte der fleißige und hochtalentierte Schmied Alfred Becker, der sowohl als Huf-, wie auch Wagenschmied ein geschätzter Fachmann war. Die Gärten im Bildvordergrund werden auch heute noch von den meist älteren Anwohnern liebevoll gepflegt. Sie dienen teils als Hühnerauslauf oder als Gemüse- oder Blumengärten.“

Die Rätselpost bitte an die MZ Lokalredaktion, Kylische Straße 56 in 06526 Sangerhausen. Oder per E-Mail an die bekannte Adresse: [email protected]

Karin Tobihn stattete dem Harzdorf am Pfingstwochenende einen Besuch ab und berichtet: „Am Aushang konnte ich erfahren, dass man große Pläne hat, denn Rotha soll ein ’Rosendorf’ werden, mit Rosen und Windschutzpflanzen sollen die Kirche und das gesamte Umfeld verschönert werden. Am Gotteshaus selbst sollen Kletterrosen und ein alter Brunnen im Pfarrgelände für die Touristen zur Attraktion werden. Wir haben schon öfter einen Zwischenstopp in der Gaststätte der Familie Koch gemacht, seit vielen Jahren und über mehrere Generationen hat sich dort die gute Küche durchgesetzt.“

Käte Moritz verbindet mit Rotha folgendes Erlebnis: „Mein Ehemann ist mit unserem Lada in einem Winter Anfang der 80er Jahre Richtung Rotha gefahren, von dort in einen Feldweg unterhalb der Kirche eingebogen. Als er wieder zurückfahren wollte, ging nichts mehr, das Auto war hoffnungslos im Tiefschnee steckengeblieben. Er lief ins Dorf und fand dort jemanden, der mit seinem Traktor das Auto aus dem Schnee zog. Mein Mann wollte ihn für seine Hilfe bezahlen, aber der Herr winkte ab, wollte lieber ein paar Schachtschnapsmarken. Die brachte mein Mann ihm dann am nächsten Tag.“

Die richtige Antwort wussten auch Beate Mehlbrecht, Bärbel Weinreich, Kerstin Becker, Bernd Bormann, Wiebke Darre, Else Balla, I. Stößel, H. Seidel, Ronald Unger, Horst Kundlatsch, Michaela Meinhardt, Hella Haßkarl, Ursula Harnisch, Christa Brötzmann, Uta Probst, Nico Oklitz, Rainald Klette, Björn Einicke, Ottomar Hundt, Ilse Krüger, Michael Krüger, Fritz Geb-hardt, M. Haase, Günther Burghardt und Wolfgang Fricke. Das Preisgeld geht an Erika Thomas, herzlichen Glückwunsch! Es liegt in der Redaktion bereit.