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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Hainrode feiert ersten Apfeltag

Von SUSANN SALZMANN 07.10.2012, 16:41

HAINRODE/MZ. - Süß muss es schon sein, aber keine Schokolade. Nein, Matthias Lüddemann mag es knackig und saftig. Er stillt seinen Hunger am liebsten mit Äpfeln. Und weil es die Lieblingsfrucht des 16-Jährigen ist, war der allererste Hainröder Apfeltag am Samstag geradezu ein Pflichttermin für ihn. Hautnah wollte er erleben, wie Apfelsaft, getrocknete Apfelringe, Apfelmus oder Apfeltee mit einfachen Mitteln produziert werden. "Besonders gern esse ich Apfelmus", gesteht der Hainröder, der gerade mit seinen Freunden Olaf Hundt und Adrian Haberzeth die schlechten von den guten Äpfeln trennt und im Wasser säubert.

"In unserer Familie gibt es fast jeden Tag einen Apfel mit in die Brotbüchse", erzählt die Mutter von Matthias, Jacqueline Lüddemann. Sie wartet auf den frisch gepressten Apfelsaft, den sie aufkochen und später in Plastiktrinkbeutel abfüllen kann. "Aus einem Zentner Apfel können wir rund 25 Liter Saft gewinnen", erklärt Johny Plozicki. Er schüttet die gehäckselten Apfelstücke in die automatische Presse. Beeindruckt von der Schnelligkeit der Saftgewinnung durch die Apfelpresse schauen die drei Jugendlichen Matthias, Olaf und Adrian zu. Noch nicht einmal eine Minute dauert es, bevor der Zehn-Liter-Eimer mit klarem und wohlduftendem Apfelsaft gefüllt ist.

"Darauf freue ich mich nachher schon", verkündete der 15-jährige Olaf, der insbesondere gern Apfelkuchen isst. Die meisten Äpfel stammen von den regionalen Streuobstwiesen, aber Jacqueline Lüddemann weiß: Vor allem die Mischung verschiedener Apfelsorten ergibt einen besonders leckeren Apfelsaft. Gern hätte sie viele ihrer Klaräpfel mitgebracht und zu Saft verarbeiten lassen. "Die sind leider sehr empfindlich und deshalb hatten wir dieses Jahr nur sehr wenige davon", sagte Hainröderin traurig. Gartenliebhaberin Dorothea Süß aus Rotha weiß Rat: Denn Apfelreste, also das, was beim Saftpressen übrig bleibt, seien ein hervorragendes Düngemittel. Zum perfekten Düngemittel fehlten lediglich etwas Gesteinsmehl (Zeolith) und ein paar Sprühstöße von einer Mikrobenlösung. "Das führt dem Baum Nährstoffe zu und im nächsten Jahr sieht man schon die ersten Ergebnisse", verrät Süß der apfelbegeisterten Jacqueline Lüddemann. Insbesondere eigne sich diese Mischung für ältere Bäume. So einen etwa, wie der etwa 80 Jahre alte Apfelbaum auf dem Grundstück der "Alten Dorfschule". Dort sind bereits nahe des Stammes einige Löcher gegraben, in die Süß das Düngemittel hineingibt. Derartige Tipps und Tricks sind beliebt bei den Besuchern. Deshalb ist die Mitorganisatorin des Apfeltages, Anja Freiberg, ebenfalls mit der Resonanz am Samstag zufrieden und verspricht, dass es im nächsten Jahr die zweite Auflage des Apfeltages geben wird.