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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Eine Prinzessin auf der Schulbank

Von Steffi Rohland 11.04.2012, 17:13

Wallhausen/MZ. - "3 mal 3 ist 9; 3 mal 4 ist 12", flüstert Lijanne vor sich hin und beobachtet nebenbei das rege Treiben in der Manege. Während die Mädchen der Grundschule "Goldene Aue" bei ihrer Mutter Sandy das Balancieren auf dem Drahtseil lernen, übt sie auf der Zuschauerbank das kleine Einmaleins. Die achtjährige Lijanne Barnekow ist ein Zirkuskind. Der Zirkus "Phantasia", der zur Zeit in Wallhausen gastiert, ist ihr zu Hause. Jedenfalls immer, wenn die Artisten zu Schülerprojektwochen eingeladen werden. Dann sind sie und ihre dreijährige Schwester Ashley mit den Eltern, Tanten und Onkeln unterwegs.

Aber während die kleine Ashley noch im Kindergartenalter ist, geht Lijanne bereits in die zweite Klasse. So bekommen die 14 Kinder der zweiten Klasse und Lehrerin Andrea Dilsner in dieser besonderen Projektwoche auch noch eine neue Mitschülerin auf Zeit. Denn neben den Trainingsstunden für die Aufführungen, gibt es normalen Unterricht. Das freut Lijanne, denn sie geht gern in die Schule. "Mathe und Sport mache ich besonders gern", sagt sie mit einem gewinnenden Lächeln.

Das zierliche blonde Mädchen, sieht wirklich aus, wie man sich eine Zirkusprinzessin vorstellt. "Ich glaube, ich will auch einmal Artistin werden, wie meine Mutter", sagt sie. Sie steht schon jetzt regelmäßig in der Manege. Beim Vorstellungsprogramm war sie die Person, die in der Schwerterkiste "verschwand". Aber sie hat auch schon oft die Luna gespielt, das Mädchen, dass dem Publikum die Zirkusgeschichte erzählt. "In dieser Woche mache ich bei den Seiltänzern mit", sagt sie. Aber irgendwann will sie mit einer eigenen Trapeznummer auftreten. Dafür übt sie schon fleißig mit Mutter Sandy.

In der Schule hört sie der Lehrerin Andrea Dilsner aufmerksam zu. Während die anderen Kinder rechnen, besprechen sie die Deutschaufgaben, die sie am vorherigen Tag bekommen hat. Zu ihren Unterlagen gehört eine Mappe, in welche die Lehrer immer eintragen, was sie gelernt hat. Ihre Stammschule ist in Merane (Sachsen), dort wurde sie eingeschult, dort lernt sie, wenn sie nicht auf Tour sind. "Es ist schön, wenn ich immer wieder neue Freunde kennen lerne", sagt Lijanne. "Aber es ist auch traurig, wenn ich die Freunde immer verliere." Deshalb freut sie sich, wenn man ihr auch mal einen Brief schreibt.