Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Alle Papiertonnen sollen bis Ende der Woche geliefert sein
SANGERHAUSEN/MZ/KHK/HKO. - Die Kritik der Bürger an der Umsetzung des neuen Abfallkonzepts hält an: etwa in Katharinenrieth, Berga oder Sangerhausen Südwest. Während im Altkreis Sangerhausen noch zahlreiche Papiertonnen fehlen, sind es im Mansfelder Land gelbe Säcke. Papierberge türmen sich an Containerplätzen. Der Eigenbetrieb für Abfallwirtschaft sei telefonisch schwer erreichbar, kritisieren Bürger. Immerhin sollen nun aber alle Haushalte ihre Papiertonnen bekommen. "Wir wollen die Auslieferung diese Woche abschließen", sagte Sprecherin Babett Mitschka vom Landratsamt.
Für Gerald Reinsch aus Katharinenrieth ist es dennoch ein Unding, dass er und weitere Familien in der Nachbarschaft seit Oktober hinter der Papiertonne her telefonieren - oder das zumindest versuchen. "Ich habe wöchentlich ein-, zweimal mit dem Entsorger gesprochen. Die Iglus sind seit voriger Woche weg, aber der Papiermüll nicht", ärgert er sich. Er habe den Eindruck, dass man in Sangerhausen nicht wisse, was man beim Eigenbetrieb in Eisleben macht und umgekehrt. "Wir sind ein Vier-Personen-Haushalt, lesen zwei Zeitungen. Es fallen Kartons an. Es muss langsam was passieren. Sonst ersticken wir im Müll."
Er verstehe ohnehin nicht, so Reinsch, dass die Papieriglus durch Tonnen für jeden Haushalt ersetzt würden. "Die Glascontainer stehen weiter am alten Platz, und wenn man das Glas wegbringt, hätte man auch das Papier mit fortschaffen können. Die neuen Tonnen verursachen doch nur unnötige Kosten, die wir alle mit tragen müssen. Da läuft allerhand verkehrt." Beim Eigenbetrieb jemanden zu erreichen, sei nach wie vor sehr zeitaufwendig. "Eine Viertel bis halbe Stunde versuche ich's jedes Mal, bis ich durchkomme."
Auch in Berga, am Containerstellplatz hinterm Kindergarten, hat MZ-Leser Manfred Schröter einen Papierhaufen entdeckt. Die Sangerhäuser Hans-Joachim Kuhnt und Heike Andres ärgern sich über den Unrat in der Oberröblinger Straße in Sangerhausen. "Zwei Papiercontainer sind für die Oberröblinger Straße viel zu wenig. Innerhalb von einer Woche sind sie total überfüllt", so Heike Andres.
Dass es mit der Einführung des einheitlichen Müllsystems "ein paar Probleme" gab, räumt Kreis-Sprecherin Babett Mitschka ein. "Vor einer Woche waren noch 1 800 Papiertonnen auszufahren. Vier Lkw und ein kleines Fahrzeug sind unterwegs. Diese Woche soll das abgeschlossen sein." Manche Haushalte seien aus irgend einem Grund gar nicht in den Listen aufgeführt gewesen und erst nach den Beschwerden der Bürger erfasst worden. Zuerst habe man die Tonnen, die bis Jahresende ausgeliefert sein sollten, ausgefahren, nun alle übrigen. "Es gibt eine neue Satzung, der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft und der Entsorger aus dem Altkreis Sangerhausen sind jetzt für den gesamten Landkreis zuständig", wirbt Mitschka um Verständnis. Die Ausfuhr der Papiertonnen sei durch Straßen, die im Zuge der Gebietsreform umbenannt wurden, erschwert.
In dieser Woche sollen nun auch alle Haushalte im Mansfelder Land mit gelben Säcken versorgt werden. Das teilte die Firma Tönsmeier GmbH jetzt auf Nachfrage mit.