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Ladenhüter gibt es in der «Schlemmerecke» nicht

Von BEATE LINDNER 18.05.2009, 16:27

SANGERHAUSEN/MZ. - Barbara Piesker ist pädagogische Mitarbeiterin an der Ganztagsschule und betreut die mit Landesfördermitteln ins Leben gerufene Schülerfirma von Beginn an. Mit immer weniger Aufwand ihrerseits, wie sie betont. Denn: "Meine Schüler haben sich und die Firma richtig vorangebracht. Darauf bin ich sehr stolz."

Schüler versorgen Schüler - das war der Auftrag vor mehr als einem Jahr. Eine Pausenversorgung hatte die Schule zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. Mittlerweile - mit Blick in die Bücher - geht das zwölfköpfige Team auch davon aus, dass sich die Mitschüler gern versorgen lassen. "An ganz normalen Schultagen verbrauchen wir gut und gern 100 Brötchen. Mittwochs ist unser Sandwichtag, meist einmal im Monat gibt's Pizza", verrät Barbara Piesker vom Speiseplan. Es gibt Cheeseburger, Hot Dogs, einiges an süßer "Nervennahrung" und etliche Getränke zur Auswahl. "Wir versorgen unsere Schüler in zwei Pausen und natürlich immer dann, wenn unsere Dienste an der Schule gefragt sind." Die Kalkulation klappe in der Regel sehr gut, es komme schon mal vor, da ist die "Schlemmerecke" ausverkauft, an anderen Tagen bleibe auch mal etwas übrig.

Ohne Firmengeheimnisse preis zu geben, kann Barbara Piesker verraten: "Die Kasse der Firma stimmt. Wir konnten im Laufe des Jahres sogar den Umsatz steigern." Die pädagogische Mitarbeiterin trägt - wenn sie sich auch mehr und mehr zurücknimmt - zweifelsfrei ihren Anteil an dieser Bilanz. Jeder Firmenmitarbeiter hat mindestens zweimal wöchentlich Dienst, abgerechnet wird am Monatsende und dann ist auch Zahltag für die Schüler.

Bereits zweimal konnte die Schülerfirma in den vergangenen zwölf Monaten einen Spendenscheck an den Schulförderverein übergeben. Einmal waren es 800 Euro und einmal 1 000 Euro. Und neue symbolische Scheckvordrucke hat Frau Piesker auch schon organisiert, weil am Schuljahresende wohl wieder etwas für den Schulförderverein übrig bleibt. "Da haben dann alle Schüler etwas davon", freut sich die "gute Seele" der Schülerfirma.

Auch viele Lehrer der Müntzer-Schule nutzen das Versorgungsangebot immer wieder gern. Weil sowohl die Schulleitung als auch die Lehrer die Arbeit der Firma unterstützen, gab es neulich einen Kaffeenachmittag nur für die Lehrer. Und sie kamen zahlreich.

Geht es nach Barbara Piesker ist die "Schlemmerecke" schon bald eine Art Selbstläufer und ihre Unterstützung immer weniger gefragt.