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Kreuzung der B86 Kreuzung der B86: Sicherheit durch weitere Stoppzeichen?

Von Frank Schedwill 17.03.2017, 08:00
Unfall mit zwei Verletzten im April 2016
Unfall mit zwei Verletzten im April 2016 Archiv/Winterfeld

Riestedt/Sangerhausen - Die Entscheidung ist gefallen: Weitere Verkehrszeichen und zusätzliche Aufschriften auf der Fahrbahn sollen für mehr Sicherheit an der Kreuzung der B86 mit der Landesstraße 223 bei Riestedt sorgen. Das ist bei einem Gespräch in der Kreisverwaltung entschieden worden, teilte Kreissprecherin Michaela Heilek mit. An dem Treffen nahmen Vertreter des Straßenverkehrsamts, der Landesstraßenbaubehörde (LSBB) und der Polizei teil.

Schon länger Unfallschwerpunkt

Konkret ist nun geplant, dass zwei zusätzliche Stoppschilder auf den Mittelinseln aus Richtung Riestedt und Beyernaumburg errichtet werden. „Die Schilder stehen dann links und rechts der Fahrbahnen“, sagte Heilek. Außerdem soll die Aufschrift „Stopp“ dort auf den Straßenbelag aufgebracht werden, um die Unfallzahlen zu senken. „Wir ordnen das jetzt an“, sagte Heilek. „Ich gehe davon aus, dass es nicht allzu lange dauern wird, bis alles fertiggestellt ist.“

Die Kreuzung gilt seit längerem als Unfallschwerpunkt: Allein im vergangenen Jahr hatte es dort vier Unfälle gegeben. Fünf Menschen wurden schwer verletzt.

Sangerhausens Oberbürgermeister Ralf Poschmann (CDU), Riestedts Ortschaftsrat und die Feuerwehr hatten dagegen ein Tempolimit und ein Überholverbot in dem Bereich der B 86 gefordert. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit sollte nach ihrer Meinung im Bereich der Kreuzung von 100 auf 70 Kilometer pro Stunde gesenkt werden. Die Unfallkommission lehnt das ab, da die Unfälle an der Kreuzung nicht durch zu hohes Tempo auf der B 86, sondern durch Vorfahrtsfehler ausgelöst werden.

Behörde: Kein Kreisel möglich

Auch der Bau eines Kreisverkehrs ist vom Tisch: „Die Unfallkommission kam zu dem Schluss, dass die Kreuzung sicher ausgebaut ist und dass selbst ein Tempolimit auf der B 86 nicht zum gewünschten Ziel führen würde“, schreibt LSBB-Regionalleiterin Petra Witte auf Anfrage der MZ. „Allein aus dieser Einschätzung heraus ergibt sich für die Straßenbauverwaltung keine Veranlassung, unter Verwendung von Steuermitteln einen funktionierenden Knotenpunkt umzubauen.“ Hinzu komme, dass die B 86 als überregionale Verbindung eingestuft sei. Die aktuelle Richtlinie für den Bau von Landstraßen sehe für Straßen mit dieser Verbindungsfunktion keine Kreisverkehre auf freier Strecke mehr vor. „Hier steht die Gewährleistung einer akzeptablen Reisegeschwindigkeit über große Strecken im Vordergrund“, betont Witte. Nicht zuletzt aus dem Grund habe der Bund als Eigentümer vor Jahren den Bau der Ortsumgehung Riestedt finanziert.

(mz)