Kreisverwaltung in Sangerhausen Kreisverwaltung in Sangerhausen: Koch steht vor ungewisser Zukunft

sangerhausen/MZ - Der ehemalige Sangerhäuser Bundestagsabgeordnete Harald Koch (Die Linke) steht vor einer ungewissen Zukunft. Der Kreisverwaltungsdirektor und ehemalige Vizelandrat des Landkreises Mansfeld-Südharz hat eine Frist versäumt, so dass eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte in der Kreisverwaltung in Sangerhausen unwahrscheinlich ist.
Demnach hätte Koch bis zum 21.?Januar dieses Jahres, also drei Monate nach der konstituierenden Sitzung des neu gewählten Bundestages, beim Landkreis einen Antrag auf Rückkehr in sein Dienstverhältnis stellen müssen. So schreibt es der Gesetzgeber vor, teilte die Kreisverwaltung mit. „Dies ist nicht erfolgt, so dass davon ausgegangen werden muss, dass Herr Harald Koch nicht wieder in ein aktives Dienstverhältnis zum Landkreis Mansfeld-Südharz treten möchte“, sagte Landkreissprecherin Michaela Heilek. Koch, der 2009 den Wahlkreis für die Linken gewonnen hatte, aber im September des vorigen Jahres nicht wieder in den Bundestag gewählt worden war, zeigte sich von der Entwicklung völlig überrascht. Natürlich kehre er in die Verwaltung zurück. „Der Landrat hat doch im Kreistag meine Rückkehr schon angekündigt und im geschlossenen Teil auch über bestehende Disziplinarverfahren berichtet“, sagte der 59-Jährige. Zu einer möglichen Fristversäumnis äußerte er sich nicht.
Koch will trotzdem den Chefsessel
Ungeachtet der beruflichen Hürden hält der Sangerhäuser an seinem Vorhaben fest, bei der Kommunalwahl im Mai dieses Jahres den Chefsessel in der Kreisverwaltung zu erobern. Der Landrat wird am letzten Wochenende im Mai direkt gewählt. „Ich werde auf jeden Fall kandidieren“, erklärte Koch. Eine klare Kampfansage an seinen ehemaligen Vorgesetzten Dirk Schatz (CDU), der auch auf alle Fälle wieder ins Rennen gehen will.
Doch bevor es soweit ist, müssen beide erst einmal nominiert werden. Am Sonnabend tagt der CDU-Kreisverband, am 22. Februar kommt dann die Linkspartei zusammen. Beide treffen bei der geheimen Wahl des Bewerbers auf Gegenkandidaten. Bei einem Scheitern bliebe beiden noch der Weg, als Einzelkandidat auf den Stimmzettel zu kommen.
Wieder Duell gegen Schatz
Koch gegen Schatz. Das Duell hatte es bereits 2007 gegeben. Koch war zusammen mit fünf weiteren Bewerbern bei der Landratswahl angetreten, hatte allerdings knapp den Sprung in die Stichwahl verpasst. Schatz wurde Landrat, Koch sein Vize. Das währte nicht lange, nach offenen Zerwürfnissen begann für den Kreisverwaltungsdirektor der berufliche Abstieg. Zuletzt war er Sachbearbeiter. 2009 gelang ihm der größte Erfolg seiner politische Karriere. Er gewann den Bundestagswahlkreis 74.