Klinikum Mansfelder Land Klinikum Mansfelder Land: Amerikaner setzt Knieprothese ein
Hettstedt/MZ. - Einen der berühmtesten Kniechirurgen der Gegenwart begrüßte Chefarzt Manfred Haferkorn mit seinen Kollegen von der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie am Dienstag im Klinikum Mansfelder Land in Hettstedt. Prof. Leo A. Whiteside von der Saint Louis Universität aus Missouri (USA) hatte seinen Europaaufenthalt zum Anlass genommen, um zwischen seinen Aufenthalten in Göttingen und Rom mit dem Hettstedter Ärzteteam über Erfahrungen auf seinem Spezialgebiet zu sprechen. Die Mediziner beließen es nicht beim bloßen Gedankenaustausch. Der Gast aus den USA und seine deutschen Kollegen wandten ihr Wissen im Operationssaal an.
Prof. Whiteside widmete sich einem besonders schwierigen Fall. Er setzte einem Unfallpatienten eine spezielle Knieprothese ein, mit deren Hilfe gleichzeitig ein komplizierter Oberschenkelbruch, eine Fehlstellung des Unterschenkels und die Abnutzung des Kniegelenkes korrigiert werden konnten. Das Außergewöhnliche daran, der Spezialist aus Übersee implantierte eine Prothese, die er selbst entwickelt hat. Die Mediziner rechnen damit, dass der Patient in Zukunft sein Knie wieder bis 90 Grad beugen kann. Bisher gelang ihm das nur noch bis 30 Grad. Bei einer anderen Operation, ein weniger komplizierter Fall, erhielt der Patient eine zementfreie Knieprothese aus Oxinium. Chefarzt Haferkorn zufolge handelt es sich um ein neues hochwertiges Material, das erstmals bundesweit zum Einsatz kam.
"Für uns ist es etwas Besonderes, mit einem so erfahrenen Experten Hand in Hand zu arbeiten", meinte Chefarzt Haferkorn nach den beiden Operationen. Er hatte Prof. Whiteside auf einem Kongress kennen gelernt. Seit zwei Jahren arbeiten die Hettstedter Ärzte nach der Methode des Amerikaners.
Der Besuch aus Übersee fand Interesse über die Grenzen von Hettstedt hinaus. Chefärzte aus der Region verfolgten die mehrstündigen Operationen per Live-Übertragung auf einer Leinwand im Konferenzzimmer. Die Gäste kamen unter anderem aus Halle, Aschersleben und Sangerhausen. Khalid Al-Hamadi, leitender Oberarzt, kommentierte die Bilder. Wie viele seiner Kollegen nahm auch Dr. Hans-Joachim Harnisch neue Kenntnisse für die eigene Arbeit mit: "Die Ausführungen des Professors über seine OP-Methode waren sehr aufschlussreich." Prof. Markus Seewald von der Hochschule Anhalt zeigte sich vom hohen technischen Niveau beeindruckt, auf dem in der Hettstedter Klinik gearbeitet wird. Prof. Whiteside bedankte sich am Ende bei allen Beteiligten und lobte sie für ihre "flüssige Arbeit".