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Kirchliches Kirchliches: Bischof Noack zu Gast im Gonnatal

15.04.2002, 17:05

Alterode/MZ. - In vielen Gemeinden des evangelischen Kirchenkreises Eisleben waren am Samstag oder Sonntag Gäste aus Magdeburg auf den Kanzeln oder auch zu Veranstaltungen zu hören; im Gonnatal gar Bischof Axel Noack persönlich. Grund: Die Kirchenleitung der Kirchenprovinz Sachsen hatte sich am Freitag und Samstag zu einer Klausurtagung in der evangelischen Heimvolkshochschule Alterode eingefunden.

Einmal im Jahr tagt dieses Gremium in einem Kirchenkreis des Einzugsgebietes - und diesmal hatte man sich den Kirchenkreis Eisleben ausgesucht.

Superintendent Gottfried Appel nahm die Gelegenheit wahr, auch die Arbeit der evangelischen Heimvolkshochschule Bildungshaus am Harz in Alterode vorzustellen. Pfarrer Rasmus Bertram (Sangerhausen) gab eine Zusammenfassung der Jugendarbeit im gesamten Kirchenkreis.

Über das Thema "Bauen" sprach der stellvertretende Superintendent Uwe Jauch (Friedeburg). Seine These: "Wir müssen überlegen, wie wir das mit dem Bauen in einen vernünftigen Ablauf kriegen". Ziel wäre eine Übersicht darüber, wann wo was geplant ist und auch eine organisatorische Beratung. Heinrich Strenge (Gonna), Mitglied des Kreiskirchenrates und stellvertretender Synodalpräses, stellte unter dem Motto "Die Kirche im Dorf" die Visionen eines Laien über Gemeindearbeit auf dem Dorf vor, wobei er durchaus auch Wünsche an die Kirchenleitung äußerte, beispielsweise die Veränderung von kirchlichen Strukturen: "Wir warten nicht, dass Menschen zu uns kommen, sondern wir gehen zu ihnen." Stärkung der Laienarbeit, Öffnung in Richtung Dorf-, Kinder- und Jugendfeste waren dabei Anliegen. Junge Pfarrerinnen und Pfarrer müssten darauf stärker vorbereitet werden.

Die Themen, mit denen sich die Kirchenleitung unter Leitung von Pröpstin Almut Noetzel ansonsten beschäftigte: Auch auf der obersten Ebene der Landeskirche wurden, wie an der Basis, im Jahr 2000 die Stellen um ein Drittel reduziert. Gleichzeitig sind die Arbeiten an der Kooperation mit der Thüringischen Landeskirche, die große Anstrengung erfordern, zu den übrigen Aufgaben hinzugekommen. Nun befasst man sich damit, wie man unter diesen Bedingungen dennoch optimal arbeiten kann. Außerdem ging es um Lektorengewinnung, also Einbeziehung von Ehrenamtlichen in die Gottesdienstgestaltung: Hier wurde ein Zwischenbericht des derzeitigen Standes gegeben. Vorgelegt wurde auch der Abschlussbericht der Arbeitsgemeinschaft "Kirche auf dem Land". Letztlich spielte noch die Seelsorgearbeit in Krankenhäusern eine Rolle, die eine wichtige Chance ist, Menschen auf einer Ebene anzusprechen, die im Alltag eher verborgen bleibt.

Im Anschluss an die Tagung ging es dann für viele Leitungsmitglieder in die Praxis: Propst Martin Herche (Halle-Naumburg) diskutierte beispielsweise in Hettstedt am Kirchplatz 2 (Jakobi-Gemeindezentrum) mit Gemeindemitgliedern aus Hettstedt, Eisleben und umliegenden Ortschaften von Bräunrode bis Volkstedt zum Thema: "Kirche - Gott bewahre?!" und hielt einen Gottesdienst in Holdenstedt.

Pröpstin Almut Noetzel (Stendal) predigte in Helfta und Ahlsdorf, der Bischof war bei Pfarrerin Vogel (Mooskammer-Gonnatal) in mehreren Gemeinden zu Gast. Für die Gemeinden war dies die Gelegenheit, mal ganz unbefangen mit den "Kirchenoberen" reden zu können und nicht nur zu sagen, wo der Schuh drückt, sondern auch zu zeigen, was man vor Ort vorzuweisen hat.