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Kinderfest auf Hettstedter Markt Kinderfest auf Hettstedter Markt: Rote Haare ganz normal

Von Ursula Schabert 02.06.2002, 15:50

Hettstedt/MZ. - So liefen fast alle Kinder mit dem "Zauberzeugnis" in der Hand von Stand zu Stand, um beim Besenhindernisrennen mitzumachen, sich die "Hexenstyling-Maske" verpassen zu lassen, in die Zauberkiste zu langen oder die Gruselspinne anzuschauen, Wahrsagen, Kartenlegen, magische Wurfmaschine, Zauberschule, Flugschule, Hexen-Disco, Geschicklichkeitstest und Teufelsschmaus und Hexentrank standen auf den gelben Zetteln, am Schluss sollte man den Beweis in der Hand haben: "Guck mal, hier war ich schon!" und konnte noch eine Hexe ausmalen. Das Zauberzeugnis wiederum half bei einer Verlosung zu gewinnen.

Damit ein solches Programm zustande kam, hatten viele mitgewirkt. Die Idee hatten auf der einen Seite Angela Löwig vom Ratskeller und Cornelia Bieder (Fleischerei), zum anderen der Kreiskinder- und Jugendring, der eigentlich eine eigene Veranstaltung geplant hatte und sich mit dem Zaubermotto dann einklinkte. DJ Eddy vom Ratskeller sorgte für Musik und Unterhaltung, Zauberer Michael Pech aus Leipzig war von Sponsoren "gestiftet", und das Jugendblasorchester rundete mit einem Umzug zum Finale die fast vierstündige Veranstaltung ab. "Schade, dass die Geschäfte nicht geöffnet haben", fanden einige Erwachsene, die mit den Kindern zum Markt gekommen waren - die Zeit, die die Kinder brauchten, um ihr Zauberzeugnis zu erwerben, hätten sie für einen Einkaufsbummel nutzen können. Aber die meisten Gewerbetreibenden waren, als Hexen oder Zauberer kostümiert, auf dem Markt vollauf beschäftigt.

Die Frauen vom Fitness-Studio "Vita Fit", die Belegschaft des Ratskellers, die Fleischerei Bieder, die "Spielzeugkiste", Uhren-Schmuck Horka und Fahrrad-Beyer hatten jeweils einen eigenen Stand zu betreuen.

Die Friseur-Innung unterstützte die Schmink-Aktion, die der Kreiskinder- und Jugendring gekonnt vornahm. Grüne und knallrote Haare waren am Ende fast ebenso normal wie Masken, die das Alter der darunter Verborgenen nur schwer einschätzen ließen. "Ohne die vielen Sponsoren wäre das alles nicht möglich gewesen", meinte Angela Löwig. Cornelia Bieder hat weit über 200 Kinder gezählt. "Damit sind wir ausgesprochen zufrieden, wir hatten uns auf etwa 200 eingestellt."

Natürlich hatten viele Familien das schöne Wetter genutzt, um den Tag im Garten oder für einen Ausflug zu nutzen, zumal auch einige Dörfer mit Kindertags-Attraktionen lockten. Da doch bei so einem Fest allerhand Müll neben den Papierkörben landet, war man froh, dass "Dienstleistung Müller" die Reinigung gespendet hatte und auch die Stadtwerke mit im Boot waren. Insgesamt war die Veranstaltung mit Liebe geplant und durchgeführt, und die "Hexen" und "Zauberer", die die Stände betreuten, waren allesamt nicht von der bösartigen Sorte - so verließen die Kinder zufrieden und von Eis, Würstchen, grüner und roter Brause und anderen Kindertags-Delikatessen gesättigt den Ort des Geschehens.

Zu Hause ging es wahrscheinlich erst mal unter die Dusche.