Jutta-von-Sangerhausen-Tage Jutta-von-Sangerhausen-Tage: Am Freitag wird getafelt

Sangerhausen - Zum 12. Mal finden in Sangerhausen die Jutta-von-Sangerhausen-Tage statt. Die Veranstalter sind der Arbeitskreis und der Verein Jutta-von-Sangerhausen, die Kirchen und die Arbeits- und Bildungsinitiative (ABI).
Wie in jedem Jahr, bildet die Jutta-Tafel an der Jacobikirche den Höhepunkt der Jutta-von-Sangerhausen-Tage. Von 11 bis 13 Uhr gibt es Informationen rund um die Sangerhäuserin aus dem Mittelalter. Zum Rahmenprogramm gehören unter anderem Info-Stände zur Arbeit des Vereins der Arbeits- und Bildungsinitiative (ABI). Der Verein ist auch Träger der Sangerhäuser Tafel. Schüler der Freien Grundschule Riestedt werden Szenen aus dem Leben der heiligen Jutta von Sangerhausen spielen. Ab 12 Uhr wird zum Essen an der Jutta-Tafel eingeladen. Das Mittagessen ist kostenlos. Um eine Spende für die Sangerhäuser Tafel wird gebeten.
Sie erinnern damit wieder an die Sangerhäuserin (1220-1260), die ihr Leben in Sangerhausen und Chelmza (Polen) in den Dienst der Armen gestellt hat.
Schriftzüge auf Grabsteinen nachgezogen
Schon im Vorfeld haben die Pfadfinder des Stammes Sankt Jutta einen Arbeitseinsatz an den Gräbern der polnischen und osteuropäischen Zwangsarbeiter auf dem Sangerhäuser Friedhof durchgeführt. In diesem Jahr wurden nicht nur die Grabsteine gesäubert und die Fläche geharkt. Erstmals wurden die Schriftzüge auf den Grabsteinen wieder nachgezogen. „Es wird natürlich nicht ewig halten“, sagt Gemeindereferentin Angela Degenhardt. „Aber einen Versuch ist es wert.“ Tatsächlich wurde seitens der Erwachsenen, die einst mit dem Arbeitseinsatz vor den Jutta-Tagen begonnen hatten, schon lange über eine Verbesserung der Schriftzüge diskutiert. Nun sind die Pfadfinder aktiv geworden und haben mit wasserfestem Edding-Stift die Namen und Jahreszahlen nachgezogen. Mit unendlicher Geduld ging dabei der achtjährige Angelo Schenker von der Gruppe der Wölflinge ans Werk. Clara Sophie Bellstedt (14) aus der Gruppe der Pfadfinder machte sich dabei schon ihre Gedanken über die Menschen, deren Namenszüge nun wieder lesbar werden. Natürlich wurde man in den anderthalbstündigen Arbeitseinsatz nicht fertig. Das wollten die Rover, die ältesten Mitglieder der Pfadfinder des Stammes Sankt Jutta, die derzeit ihr Abitur am Geschwister Scholl-Gymnasium ablegen, bis zur Veranstaltung am kommenden Mittwoch zu Ende bringen.
Die Veranstaltungen der Jutta-von-Sangerhausen-Tage haben am Sonntag in der Ulrichkirche mit einem Konzert für Violoncello und Orgel begonnen. Am Dienstag, 5. Mai, findet in der Ulrichkirche ein ökumenischer Gottesdienst mit Propst Johann Schneider und dem evangelischen Posaunenchor statt. Am Mittwoch wird um 17.30 Uhr zum Gedenken an der Erinnerungsstätte für polnische und osteuropäische Zwangsarbeiter eingeladen. Auch da werden die Pfadfinder des Stammes Sankt Jutta dabei sein.
Am Freitag, 8. Mai, wird ab 11 Uhr zur Jutta-Tafel eingeladen. Am Sonntag gibt es in der Herz Jesu Kirche (Mogkstraße) ab 10 Uhr einen Gottesdienst mit anschließendem Patronatsfest der katholischen Pfarrei Sankt Jutta. (mz)