Recherche nach Filmmusik Junge Philharmonie mit Noten aus Amerika
Die Junge Philharmonie Mansfeld-Südharz steckt in Sangerhausen in einer neuen Probenphase. Das temporäre Orchester ist so groß wie nie.

Sangerhausen/MZ. - Musikfreunde können in Sangerhausen demnächst wieder ein Sinfoniekonzert erleben. Die Junge Philharmonie Mansfeld-Südharz befindet sich mitten in ihrer Frühlings-Probenphase. Die steht diesmal unter dem Motto „Der Zauber Asiens“ und dreht sich um Geschichten und Komponisten, die mit dem Kontinent zu tun haben.
Das Konzertprogramm hat wie immer Orchesterleiter Christian Beyer zusammengestellt. Und bevor die Proben beginnen, müssen natürlich erst mal ganz offiziell die Noten beschafft werden, denn die Aufführung soll ja sauber lizenziert über die Bühne gehen.
Konzert „Der Zauber Asiens“ in Sangerhausen: Wie die Noten beschafft werden
Für eines der Stücke mit Asien-Bezug hat Sebastian Theilig die Noten beschafft. Für die Filmmusik aus Disneys Zeichentrickfilm „Mulan“ hat er das Internet durchforstet und ist auf mehreren Plattformen fündig geworden. Die Orchesternoten konnte er schließlich für 75 Euro kaufen – ein eher günstiger Preis. „Da werden auch gern mal weit über hundert Euro aufgerufen“, erzählt er.
Bei Filmmusiken sei es oft so, dass die Original-Partituren nochmal anders arrangiert werden, so dass ein Orchester in normaler Besetzung sie spielen kann. Wobei die Suite aus „Mulan“, die am 16. März erklingen wird, schon sehr nah am originalen Filmklang dran sei, meint Theilig. Eigentlich hatte er für „Der Zauber Asiens“ auch nach der Filmmusik bekannter japanischer Animes gesucht. „Aber das ist richtig schwierig“, erzählt er. Zwar hatte er dazu Angebote im Internet entdeckt. Aber es gab nur die Möglichkeit, sich die Partitur in Papierform zuschicken zu lassen. „Das hätte im schlimmsten Fall Wochen gedauert – so viel Zeit hatten wir nicht mehr“, so Theilig.

Der Verkauf der Noten sei für die Komponisten und Arrangeure eine wichtige Einnahmequelle. Ein Werk für alle verschiedenen Orchesterstimmen neu anzupassen dauere mitunter etliche Wochen.
Inzwischen leben Musiker auch von den Tantiemen, die sie für die Nutzung oder Veröffentlichung ihrer Stücke bekommen. „Zu Mozarts Zeiten war der Verkauf der Noten noch ihre einzige Einnahmequelle“, weiß Theilig. Manches kleine Klavierstück für die Hausmusik in den eigenen vier Wänden habe deshalb damals mehr eingebracht als die berühmteste Opern- oder Konzertkomposition. Ganz einfach, weil sie sich so oft verkauft hat.
Nachwuchs im Sinfoniekonzert: Auch die Gema will Geld
Für das Sinfoniekonzert der Jungen Philharmonie bezahlt die Kreismusikschule zudem einen Pauschalpreis an die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Gema).
Das Nachwuchsorchester, in dem Schüler der Kreismusikschule, Lehrer und auch Ehemalige mitspielen, hat in den vergangenen Jahren eine regelrechte Renaissance erlebt. Nachdem es zwischenzeitlich mitunter schwierig geworden war, alle wichtigen Stimmen zu besetzen, ist das Interesse inzwischen so groß, dass es auf der Bühne im Ludowingersaal allmählich eng wird. An die 40 Musiker haben beim Herbst-Projekt mitgemacht, jetzt sind es wieder etwa genau so viele. Für Musikschüler ist die Arbeit im Orchester oft ein Schritt auf ein ganz neues Level. Nicht nur für sich allein üben, sondern sich im musikalischen Zusammenspiel mit allen anderen abstimmen, exakt die Einsätze treffen und das richtige Tempo halten – das sind Fähigkeiten, die sie bei der Jungen Philharmonie lernen. Dazu kommt das Erlebnis, an einem richtig großen Stück Musik beteiligt zu sein.
Am 16. März im Ludowingersaal Sangerhausen: Filmmusik, Klassik und eine Welt-Uraufführung
Dazu verbindet das Orchester auch den Landkreis: Schüler aus dem Raum Sangerhausen, Eisleben und Hettstedt kennen sich von der gemeinsamen Arbeit, der berühmte Blankenheimer Berg als Grenze spielt hier keine Rolle.
Für Musikfreunde indes bietet die Philharmonie mit ihren beiden Jahresprojekten die Gelegenheit, zweimal im Jahr in Sangerhausen ein Sinfoniekonzert zu erleben. „Die gibt’s ja hier sonst nicht so oft“, sagt Theilig. Am 16. März kann das Publikum sich auf Filmmusik, klassische und moderne Stücke mit Asien-Bezug und auch auf eine Welt-Uraufführung freuen. Der Eintritt ist wie immer frei, Spenden für die weitere Orchesterarbeit sind willkommen. Das nächste Projekt der Jungen Philharmonie gibt es dann im Spätsommer.
Das Konzert am 16. März im Ludowingersaal der Musikschule in Sangerhausen beginnt um 15 Uhr.