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Industriepark Mitteldeutschland Industriepark Mitteldeutschland: Aktionskünstler Rolf Becker will die Hamster in Sangerhausen ausgraben

Von Joel Stubert 17.01.2017, 12:23
Drehorgel-Rolf nimmt den Spaten in die Hand.
Drehorgel-Rolf nimmt den Spaten in die Hand. Schumann

Sangerhausen - Rolf Becker, besser bekannt als „Drehorgel-Rolf“, ist ein Mann der Tat. Also schnappte er sich kurzerhand den Spaten und fuhr nach Sangerhausen - um die Hamster auszugraben. „Für die Region ist das Projekt Industriepark Mitteldeutschland wichtig und darf nicht daran scheitern, dass hier Hamster leben“, sagt der 69-Jährige.

Rolf Becker: „Selbst in Bayern lachen die Leute über das Thema.“

Also zieht er sich eine gelbe Jacke über, betritt zielgerichtet das mit Schnee bedeckte Feld an der A 38 und legt los. „Ich komme gerade aus Bayern und selbst dort lacht man über das Problem der Sangerhäuser mit den Hamstern“, sagt Becker. Man dürfe auf Bedenkenträger keine Rücksicht nehmen, sei sein Motto.

Aber Rolf Becker hat nicht nur Groll gegen die Bürokratie und den hohen Stellenwert des Umweltschutzes mitgebracht. Auch einen Vorschlag hat er im Gepäck: „Man sollte einen Ideenwettbewerb ausloben und dann sehen, wer den besten Vorschlag im Umgang mit den Hamstern hat. Ich denke, dass da gute und sinnvolle Sachen dabei herumkommen könnten.“ Die Tiere sollten in einen Tierpark, wo sie sich ohnehin besser vermehren würden, meint Becker.

Aktionskünstler sieht Industriepark Mitteldeutschland als Geschenk für die Region

„Aber solange das noch nicht so ist, müssen wohl Guerilla-Aktionen her. Schade, dass wir keinen Hamster hier gefunden haben, ich hätte mir gern einen angeguckt und gesehen, ob der tatsächlich schläft.“ Die Diskussion um die Hamster nütze nicht den Tieren, sondern den Bürokraten, so Becker. „Der Industriepark wäre ein Geschenk für die Region. So etwas kann man nur unterstützen“, begründete der Aktionskünstler aus Halle seinen Tatendrang. (mz)