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Geologe geht Dingen auf den Grund

Von Peter Lindner 21.07.2006, 16:06

Sangerhausen/MZ. - Säuberlich sortiert und beschriftet steht da so etwas wie das geologische Archiv einer ganzen Region. Mit einem eigenen kleinen Bohrgerät kann das IGB-Team nämlich immerhin in eine Tiefe von bis zu zwölf Meter "gucken".

Nach dem Aus einer Ingenieurgesellschaft aus Hannover, deren Niederlassungsleiter der diplomierte Geologe war, hatte sich Häcker 2002 selbständig gemacht. Das vierköpfige Team um den einstigen Geologen des Mansfeld-Kombinates kann sich sehen lassen. Erdbaulabor, Baugrunduntersuchungen, geotechnische Gutachten, Hydrologie, Umwelttechnologie, fachgerechte Baubegleitung, Beratung und Qualitätssicherung. Spezialisiert sind die IGB-Leute aus Sangerhausen auf die Untersuchung von Baugrund. Da gab und gibt es freilich in der Region einiges zu tun. Häcker und sein Team untersuchten beispielsweise den Baugrund längs der Trasse der Südharzautobahn A 38 und A 71. Wenn es um die Standsicherheit der Brücken über das Thyratal, der Weida-Talbrücke oder der Wiezschker-Talbrücke, da hatten Häcker und Team ein Wörtchen mit zu reden. Aktuell arbeitet das Häcker-Team an der Baugrunduntersuchung für ein neues Hochregallager der Mitteldeutschen Fahrradwerke (Mifa).

Ein Geologe kommt nicht nur viel herum in der Region, ein Geologe ist auch so etwas wie ein Sammler.

Ein Geologe kann praktisch keinen interessanten Stein liegen lassen. Zuweilen sehr zum Leidwesen der Ehefrau. Die in Häckers Büro zwar ebenfalls viel mit Geologie zu tun, einer steinernen Sammlung im heimischen Schlafzimmer denn doch etwas skeptisch gegenüberstand. Hans-Andreas Häcker folgte dem Rat seiner Frau und legte fortan seine Fundstücke in abgeschlossene Glasvitrinen. Und da ist demzufolge die geologische Visitenkarte der Region zwischen Harzvorland, Goldener Aue und Querfurter Platte versammelt. Sogar Mammut-Knochen und ein Backenzahn von einem solchen Urvieh geben sich in den Vitrinen die Ehre. Daneben Rogensteine, in vielen Farben schillernde Sandsteine, Diabas, Zechsteinkalk und Zechsteingips, Kupferschiefer sowie die persönlichen Grubenlampen, mit denen er zu DDR-Zeiten für das Mansfeld Kombinat auf geologischer Erkundung durch die Förderflöze kroch. "Ist eine schöne Erinnerung", sagt Häcker.

Auf dem Schreibtisch liegen derzeit Unterlagen für die Hangsicherung der Kreisstraße K 2354 in der Nähe von Stolberg. Dort werden bald die Arbeiten beginnen, die Häcker fachtechnisch betreut und überwacht. Gemeinsam mit der Kreisverwaltung und der Straßenmeisterei hat man übrigens ein Überwachungssystem entwickelt. Damit soll die Verkehrssicherheit noch weiter erhöht werden. Übrigens: An den bisherigen Sicherungsmaßnahmen an den Steilhängen zwischen Rottleberode und dem Harzstädtchen Stolberg war IGB ebenfalls beteiligt.