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Flüchtlingsunterkunft in Sangerhausen Flüchtlingsunterkunft in Sangerhausen: Ermittlungen nach Eierwurf

Von Frank Schedwill 20.01.2015, 11:40
Der Eingang zur Asyl-Unterkunft in der Westsiedlung.
Der Eingang zur Asyl-Unterkunft in der Westsiedlung. MAIK SCHUMANN Lizenz

Sangerhausen - Nach einem Vorfall in einer Flüchtlingsunterkunft in Sangerhausen ermittelt der Staatsschutz der Polizei wegen Hausfriedensbruchs mit vermutlich fremdenfeindlicher Motivation.

Wie erst gestern bekannt wurde, waren vergangenen Samstag zwei unbekannte Männer und eine Frau gegen 9 Uhr in das Haus in der Straße der Volkssolidarität eingedrungen. Sie betraten dann ein Zimmer zweier Asylbewerber, gaben sich als Sozialarbeiter aus und bedrängten die Bewohner. Nachdem diese damit drohten, die Polizei zu verständigen, flohen die Eindringlinge aus dem Zimmer und bewarfen die Zimmertür von außen noch mit rohen Eiern.

Vorfall wird erst am Montag bekannt

Der Vorfall ist laut dem Eisleber Verein Pegasus, der das Haus im Auftrag des Landkreises betreibt, erst am Montag bekannt geworden. Ein Betreuer habe dann die Regionalbereichsbeamten des Reviers davon verständigt, hieß es. Von den Eindringlingen liegen bisher nur vage Beschreibungen vor. Die Männer sollen etwa 1,60 Meter groß sein, die Frau etwa 1,50 Meter. Sie habe lange rote Haare getragen. Alle drei hätten deutsch gesprochen. Mehr ist bisher nicht bekannt.

Der Verein Pegasus will nun mit den für die Flüchtlingsunterbringung zuständigen Mitarbeitern der Kreisverwaltung darüber sprechen, ob die Sicherheitsvorkehrungen weiter verschärft werden, sagte der Geschäftsführer und Vorsitzende, Jörg Kunze.

Sicherheitsdienst war nicht vor Ort

Nach einem fremdenfeindlichen Vorfall im September vergangenen Jahres, bei dem Unbekannte ein Stück Stoff auf einem hölzernen Tresen im Eingangsbereich angezündet und rechte Schmierereien hinterlassen hatten, war ein Sicherheitsdiensts engagiert worden. Er ist aber nicht rund um die Uhr vor Ort.

In dem Haus leben derzeit 130 Asylbewerber aus Afghanistan, Syrien, Westafrika, Albanien und Ex-Jugoslawien. (mz)