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Fahrradwerke in Sangerhausen Fahrradwerke in Sangerhausen: Sanierer steht an der Spitze der Mifa AG

Von karl-heinz klarner 16.04.2014, 19:52
Der Vorstand der Mitteldeutschen Fahrradwerke AG (Mifa), Peter Wicht, aufgenommen am 06.09.2012 im Werk Sangerhausen.
Der Vorstand der Mitteldeutschen Fahrradwerke AG (Mifa), Peter Wicht, aufgenommen am 06.09.2012 im Werk Sangerhausen. dpa Lizenz

sangerhausen/MZ - Die Lage der Mifa war nach dem vor kurzem öffentlich gewordenen drohenden Verlust von 15 Millionen Euro aus dem Jahr 2013 offenbar ernster als bislang bekannt. Die Unterstützung des Landkreises habe schließlich den Weg geebnet, die „drohende Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens abzuwenden“, teilte ein Kreissprecher am Mittwoch mit. Landrat Dirk Schatz (CDU) verteidigte zudem die Hilfe der Politik. „Ich halte es für einen ganz normalen Prozess, dass die öffentliche Hand abwägt, ob sie helfen kann, Arbeitsplätze zu erhalten.“ Am vergangenen Sonnabend hatte der Kreistag in einer Sondersitzung staatliche Hilfen beschlossen. Neben dem Kauf von Grundstücken und Aktien war auch eine Bürgschaft Bestandteil des Hilfspaketes. Mifa beschäftigt in der strukturschwachen Region rund 750 Mitarbeiter. Nunmehr erwirbt der Landkreis Firmengrundstücke für 5,7 Millionen Euro. Im Gegenzug soll eine monatliche Miete zwischen 54?000 und 67?000?Euro gezahlt werden.

Das neue Vorstandsmitglied Stefan Weniger ist Geschäftsführer einer Sanierungs- und Unternehmensberatung. Der Rechtsanwalt und Betriebswirt soll die Bereiche Reorganisation und Sanierung bei Mifa verantworten. Dagegen hat Firmenchef und Großaktionär Peter Wicht, der knapp ein Viertel der Mifa-Aktien hält, aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niedergelegt. Vor einem Monat war bereits der Wirtschaftsprüfer Hans-Peter Barth als Finanzvorstand berufen worden. Damals waren Fehler in der Rechnungsführung entdeckt worden.

Mifa-Aktie kletterte leicht

Unterdessen ist die Suche nach den Ursachen für das Millionendefizit intensiviert worden. In diesem Zuge soll ein Sanierungsgutachten erstellt werden. Ein Mifa-Sprecher erklärte, die Finanzierung des laufenden Geschäfts sei gesichert. Man arbeite weiterhin an der Partnerschaft mit dem weltgrößten Fahrradhersteller Hero Cycles aus Indien. Die Mifa-Aktie hatte nach der Hiobsbotschaft von Mitte März rund die Hälfte ihres Wertes verloren. Am Mittwoch kletterte das Papier bis zum Mittag um 3,7 Prozent auf 3,42 Euro.