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Europa-Rosarium in Sangerhausen Europa-Rosarium in Sangerhausen: Rosengarten soll mehr Besucher anlocken

Von Frank Schedwill 14.11.2018, 10:55
Das herbstliche Rosarium.
Das herbstliche Rosarium. Maik Schumann

Sangerhausen - Es war jahrelang ein Ärgernis für viele Sangerhäuser. Wer in der Saison das Café im Europa-Rosarium besuchen oder im Gartenträumeladen einen Rosenstock oder Souvenirs kaufen wollte, musste erst eine Eintrittskarte für den Rosengarten erwerben.

Anders kam man in beide Einrichtungen nicht hinein. Doch spätestens bis zu Beginn der neuen Saison im Mai 2019 wird sich das ändern. Gäste sollen auch ohne Eintrittskarte beide Einrichtungen aufsuchen können.

„Die notwendigen baulichen Veränderungen werden in den nächsten Wochen und Monaten erfolgen.“ Das kündigte Sangerhausens Oberbürgermeister  Sven Strauß an, der auch Vorsitzender des Tourismusverbands Sangerhausen-Südharz ist.

Dem Verband untersteht die Rosenstadt GmbH, die das Rosarium, das Erlebniszentrum Bergbau in Wettelrode und die Touristinformation in der Stadt betreibt.

„Die Ideen  gab es schon länger. Es sind bisher nur immer Gründe gefunden worden, warum etwas nicht geht“, sagte Strauß. Jetzt würden die Vorschläge umgesetzt.

Ziel ist es, mehr Besucher anzulocken und in den Einrichtungen des weltgrößten Rosengartens wieder mehr Einnahmen zu erzielen. „Wenn wir Kunden haben wollen, dürfen, wir keine Hürden aufbauen“, sagte Strauß.

Rosenstadt Sangerhausen muss Geld zuschießen

Die Rosenstadt GmbH hat eine wirtschaftlich äußerst schwere Saison hinter sich, aufgrund des heißen Sommers waren nur knapp 82.000 Besucher gekommen, 25.000 weniger als in Spitzenjahren. Aufgrund der ausbleibenden Einnahmen musste die Stadt vergangene Woche zu den 200.000 Euro, die sie jährlich als Zuschuss zahlt, noch einmal 180.000 Euro nachschießen.

Die Entscheidung fiel im Stadtrat bei nur einer Gegenstimme. Ohne das zusätzliche Geld wäre die GmbH im Dezember nicht mehr zahlungsfähig gewesen, heißt es. Laut Harald Oster, Chef des neugegründeten Beirats der Rosenstadt GmbH, hätte die Stadt bei einer Insolvenz der GmbH  die Verbindlichkeiten der Firma übernehmen müssen, was wesentlich teurer geworden wäre.

Rosarium soll Online-Shop bekommen

Strauß kündigte aber noch weitere Veränderungen an. Auch sie sollen dazu dienen, mehr Geld zu erwirtschaften. So ist zum Beispiel geplant, den Onlineshop des Rosariums wiederzueröffnen, der vor einigen Jahren nach rechtlichen Problemen mit den Geschäftsbedingungen geschlossen worden war.

„Hier liegt derzeit viel Potenzial brach, das wir heben wollen“, sagte Strauß. Auch die Marke Europa-Rosarium wolle man künftig stärker nutzen. Ebenso ist geplant, das Erlebniszentrum Bergbau in Wettelrode besser zu vermarkten.

Strauß will die dortige Maschinenhalle nach ihrer geplanten energetischen Sanierung verstärkt als Event-Location für Schulungen oder Veranstaltungen von Firmen verwenden.

Dass so etwas dort gut funktioniere, hätten die Präsentationen zweier Autohäuser gezeigt, sagte er. Große Hoffnungen bei der Weiterentwicklung des Rosariums setzt Strauß auch auf den neuen Geschäftsführer oder die Geschäftsführerin.

Nach Mobbing-Vorwurf: neuer Geschäftsführer gesucht

Der bisherige Rosenstadtchef Uwe Schmidt war Ende August von Strauß aufgrund von Differenzen über die künftige Ausrichtung der GmbH, wie es hieß, erst beurlaubt und dann entlassen worden. Schmidt hatte von Mobbing gesprochen.

Mittlerweile gibt es eine einvernehmliche Trennung, teilte die Stadt am Dienstag in einer Presseinformation mit. Strauß dankt darin Schmidt ausdrücklich für dessen Engagement.  

Weitere Auskünfte gab es nicht. Der Tourismusverband hat den Geschäftsführerposten der Rosenstadt GmbH neu ausgeschrieben. Die Bewerbungsfrist endet am 30. November.

„Es gibt bereits jetzt zahlreiche  Bewerber. Darunter sind einige sehr vielversprechende“, sagte Strauß. Gegenwärtig wird die GmbH von Udo Michael, Fachbereichsleiter im Rathaus, geführt.  

Strauß betonte, sein Ziel sei es, das Unternehmen so aufzustellen, dass auch die Innenstadt vom Rosarium profitiere und die Sangerhäuser den Rosengarten als ihre Einrichtung empfinden. Die GmbH solle sich deshalb künftig auch verstärkt um Veranstaltungen sowie die kulturelle und touristische Vermarktung der Stadt kümmern.

(mz)