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Schmidt spricht von Mobbing Schmidt spricht von Mobbing: Beurlaubter Rosenstadt-Chef will sich anwaltlich wehren

Von Frank Schedwill 01.09.2018, 17:39
War achteinhalb Jahre Chef im Rosarium: Uwe Schmidt.
War achteinhalb Jahre Chef im Rosarium: Uwe Schmidt. M. Schumann

Sangerhausen - Uwe Schmidt, der beurlaubte Geschäftsführer der Rosenstadt Sangerhausen GmbH, will sich anwaltlich zur Wehr setzen. „Ich werde gegen die von Oberbürgermeister Sven Strauß verursachte Rufschädigung vorgehen. Ich sehe das als Mobbing“, sagte er am Wochenende der MZ.

Er wisse bis heute nicht, was ihm der Oberbürgermeister, der Vorsitzender des Tourismusverbands Sangerhausen-Südharz ist, vorwerfe. Schmidt war am Mittwoch, wie er sagt, „sachgrundlos von jetzt auf gleich“ von seinem Posten entbunden worden. Die Rosenstadt GmbH, die unter anderem das Rosarium betreibt, ist eine 100-prozentige Tochter des Tourismusverbands.

Der Tourismusverband Sangerhausen-Südharz hat nach eigenen  Angaben 112 Mitglieder, davon stammt der überwiegende Teil (58 Prozent) aus Sangerhausen, der Rest aus Mansfeld-Südharz.
Der Verband wurde 1990 als Sangerhäuser Fremdenverkehrsverein ins Leben gerufen.

Im Jahr 2001 erfolgte die Gründung der Rosenstadt Sangerhausen GmbH, deren Gesellschafter der Verband zu 100 Prozent ist. Die GmbH kümmert sich neben dem touristischen Betrieb des Rosariums und des Schaubergwerks in Wettelrode um die Sangerhäuser Touristinformation im Bahnhofsgebäude. Außerdem organisiert die GmbH eine ganze Reihe Veranstaltungen wie Konzerte, das Public Viewing zu Fußballeuropa- oder Weltmeisterschaften sowie das „Fest der 1.000 Lichter“. (mz)

Schmidt bestätigte, dass er aufgrund der „Dürrekatastrophe“ und der damit ausgebliebenen Besucher zu den 200.000 Euro, die die Stadt als Jahreszuschuss zahlt, einen weiteren Betrag gefordert habe, um das Defizit zu decken. Ein solches Vorgehen sei wie vieles andere vertraglich geregelt. So habe die GmbH in den vergangenen Jahren im Gegenzug beispielsweise den Eigenanteil der Stadt für den Neubau des Stadteingangs oder Investitionen im Bergbaumuseum Wettelrode übernommen.

Nach Schmidts Meinung müsse unbedingt versucht werden, das Land ins Boot zu holen. Stadt und Landkreis seien mit der Pflege und der Erhaltung der größten Rosensammlung der Welt überfordert.

Oberbürgermeister Strauß (SPD) sagte, es gebe mehrere Gründe für die Beurlaubung des Geschäftsführers: "Ich habe in dem einen Jahr meiner Amtszeit versucht, eine Neuaufstellung der GmbH herbeizuführen." Das sei nicht gelungen. „Irgendwann kommt man zu dem Schluss, es funktioniert nicht gemeinsam.“

Strauß legte Wert auf die Feststellung, dass er Schmidt kein Vergehen vorwerfe. „Es geht nur um die künftige Zusammenarbeit.“ Er bestätigte, dass er einen Wirtschaftsprüfer damit beauftragt habe, die Bücher der GmbH unter die Lupe zu nehmen. „Das ist wichtig, um einen unabhängigen Blick darauf zu haben.“ Am 12. September soll der Vorstand des Tourismusverbands darüber entscheiden, wie es weitergeht. (mz)