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Einwohnerversammlung zur Landesstraße Einwohnerversammlung zur Landesstraße: Arbeiten beginnen am 18. Juli in Allstedt

Von Beate Thomashausen 26.06.2016, 06:00
Ein Teilstück der Landesstraße, die saniert werden soll.
Ein Teilstück der Landesstraße, die saniert werden soll. Maik Schumann

Allstedt - „Komme ich noch zu meinem Haus, wenn gebaut wird?“ „Was müssen wir bezahlen, wenn die Straße fertig ist?“ „Ist an die Entwässerung gedacht?“ „Fließt das Regenwasser etwa vom Radweg auf die Grundstücke?“ Es sind eine Menge Fragen, die die Allstedter vorm Baubeginn an der Fabrikstraße und an der Schlossstraße haben. Um sie zu beantworten und um umfassend über die Baumaßnahme des Landes Sachsen-Anhalt und der Stadt Allstedt zu informieren, gab es am Donnerstagabend im Speiseraum der Grundschule eine Einwohnerversammlung mit Vertretern der Behörden, der Baufirma und des Planungsbüros.

Ein Jahrhundertprojekt

Ein Jahrhundertprojekt nennt Bürgermeister Jürgen Richter (CDU) die Baumaßnahme, die am 18. Juli in Allstedt beginnen wird. Seit 2010 habe man in Allstedt dafür gekämpft, dass die Straße endlich saniert werde. Gebaut werde auf einer Streckenlänge von insgesamt 1,32 Kilometern und zwar beginnend an der Kreuzung „Vier Jahreszeiten“ bis zum Schlossberg. Der erste Bauabschnitt von der Kreuzung „Vier Jahreszeiten“ bis zur Kreuzung Schlossberg sei etwa 425 Meter lang. Dort werde vom 18. Juli an bis Ende November gebaut, so Thomas Marschner von der Firma Bauprojekt. Zwei weitere Bauabschnitte folgen dann im kommenden Jahr.

Eine Besonderheit gibt es. „Es hat sehr lange gedauert, bis wir mit unserer Forderung, dass die Landesstraße saniert werden muss, Erfolg hatten. Und nun fällt der Bau ausgerechnet auf das Hauptjahr der Lutherdekade und das Schloss, das ja eine Stätte der Reformation ist, ist für einige Zeit nicht mehr direkt von der Stadt aus erreichbar“, sagte Ortsbürgermeister Thomas Schlennstedt (SPD) am Rande der Veranstaltung.

Landwirtschaftlichen Weg nutzen

„Unser Vorschlag, die Baumaßnahme von oben zu beginnen, um im Jahr 2017 freie Fahrt zum Schloss zu haben, wurde aus bautechnischen Gründen abgelehnt.“ Aber die neue Idee finden die Allstedter gar nicht mal schlecht. Der landwirtschaftliche Weg von Nienstedt nach Wolferstedt soll parallel zu den Bauarbeiten an der Landesstraße so ertüchtigt werden, dass sich Pkw dort problemlos begegnen und aneinander vorbeifahren können. Auf fünf Meter bis 5,50 Meter Breite soll der Weg ausgebaut werden. Befahrbar sein soll er, sobald die Bauarbeiten die Erreichbarkeit des Schlosses einschränken, so Marschner.

1,2 Millionen Euro werde das Land investieren, war von Gerd Hornickel vom Landesbetrieb Bau zu erfahren. Die Stadt setzt für Nebenanlagen wie Rad- und Gehweg sowie die Straßenbeleuchtung insgesamt 300.000 Euro an Kosten an, von denen 90.000 Euro auf die Anwohner umgelegt werden, sobald die Baumaßnahme abgeschlossen ist.

So wird berechnet:

Bauamtsleiter Aribert Lisker erläuterte schon einmal grob, wie das dann berechnet wird. Und zwar werden 0,72 Euro auf jeden anrechenbaren Quadratmeter Grundstücksfläche umgelegt.

Das betrifft Grundstücke bis zu einer Größe von 1.221 Quadratmeter. Dort liege die Kappungsgrenze. Für jeden weiteren Quadratmeter werden nur noch 30 Prozent umgelegt. Beruhigt wurden auch die Anwohner, die schon einmal mit Straßenausbaubeiträgen belastet wurden. Da bei ihnen vor der Haustür die Straße nur repariert werde, fallen keine Ausbaubeiträge an, so Lisker.

Da bestimmt noch eine Menge Fragen auftauchen werden, sobald die Baumaßnahme erst einmal begonnen hat, lud Bürgermeister Richter die Bürger ein, den Baurapport, der montags, 13 Uhr, stattfinde, zu nutzen. Auch denke er darüber nach, im Rathaus in irgendeiner Form eine Hotline für die Bürger einzurichten. (mz)