Der Landkreis Sangerhausen «Unterm Hakenkreuz»

Sangerhausen/MZ. - Rechtzeitig vor Weihnachten erscheint Thilo Zieglers Buch. Mit "Unterm Hakenkreuz" beleuchtet Ziegler die Geschichte Sangerhausens während der Nazi-Zeit.

Ziegler macht dies mit viel Akribie und legt viele Tabellen und Zahlen vor, ordnet die tagesaktuelle Politik ein und stellt Zusammenhänge her. Die Kommentare sind knapp, so kann sich der Leser sein eigenes Bild machen. Manches, was in Zieglers Buch zu lesen ist, dürfte erstmals an das Licht der Öffentlichkeit gelangen, der Autor ist in vielen Archiven fündig geworden.

Allerdings ist "Unterm Hakenkreuz" an manchen Stellen etwas zu tabellenlastig, was beim Leser einige Geduld voraussetzt. Thilo Ziegler kommt freilich das Verdienst zu, den Landkreis in seiner damaligen Ausdehnung vorzustellen, und so wird der Betrachter mit etwas Wehmut feststellen, dass der Landkreis Sangerhausen eine Ausdehnung von gewaltiger Größe hatte, von der heutige Kommunalpolitiker nur träumen. Von Artern bis Wippra und von Blankenheim bis vor die Tore Nordhausens. Sangerhausen war übrigens der westlich gelegenste Kreis des Regierungsbezirkes Merseburg. Mit "Unterm Hakenkreuz" knüpft der Autor bewusst an seine Arbeit "Auf Spurensuche" an, die 1999 erschienen und längst vergriffen ist.

Der Autor widmet sich der Vorkriegszeit, den politischen Gliederungen, den Konzentrationslagern im Kreisgebiet und dem Frühjahr 1945 als das 1 000-jährige Reich nach gerade einmal einem Dutzend Jahren zusammenbrach. Nach "Auf Spurensuche", der Betriebsgeschichte "Unser Thomas I" und "Unser Thomas II", "Der Röhrichtschacht" sowie "Alabasterknollen" und "Marienglas" legt Ziegler nun sein sechstes Büchlein vor - und es wird nicht das Letzte sein - wie er glaubhaft versichert. Schon ist ein Hefter angelegt mit Recherchen aus Archiven und Berichten von Zeitzeugen. Alles in allem: Zieglers Fortsetzung folgt.