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Aus für Polizeistationen Aus für Polizeistationen: «Sheriffs» sollen in den Kommunen bleiben

Von Frank Schedwill 17.10.2002, 17:13

Sangerhausen/MZ. - Die vom Innenministerium geplante Schließung von fünf Polizeistationen im Landkreis hat Proteste in den betroffenen Kommunen ausgelöst. Lokalpolitiker befürchten Einbußen bei der Sicherheit der Bürger. Sie wollen das Aus für ihre "Ortspolizei" nicht kampflos hinnehmen.

Kelbras Bürgermeister Reinhard Teschke (parteilos) sagte: "Klar muss das Land sparen. Die Frage ist nur, ob das an dieser Stelle richtig ist. Im Sommer hat es kein Wochenende gegeben, an dem wir nicht die Polizei brauchten." Kelbra sei mit seinen 3 200 Einwohnern nun einmal der drittgrößte Ort im Landkreis. Wenn jetzt die Station in der Jochstraße wirklich aufgelöst werden sollte, müssten die Bürger wieder einmal längere Wege in Kauf nehmen. Bisher seien die Beamten der Station zumindest zu den Sprechzeiten dienstags und donnerstags immer als Ansprechpartner da gewesen.

Ähnlich sieht es Karola Meister, die stellvertretende Amtsleiterin der Verwaltungsgemeinschaft Wallhausen, wo die Station ebenfalls demnächst aufgelöst werden soll: "Das Aus wäre ein Abbruch für unsere gesamte Region. Die Polizeipräsenz ist ja jetzt schon nicht flächendeckend." Vieles habe man bisher auf dem kurzen Weg erledigen können. "Das wird dann nicht mehr möglich sein", befürchtet sie.

Gudrun Peukert, die Verwaltungsamtsleiterin der VG Riestedt Kaltenborn, fragt sich, warum das Land gerade an der Sicherheit der Bürger sparen will. "Wir haben die Station mit viel Mühe aufgebaut, jetzt werden funktionierende Strukturen wieder zerstört."

Ebenso wie ihre beiden anderen Kollegen und wohl auch die Verantwortlichen von Stolberg und Wettelrode, die am Donnerstag nicht zu erreichen waren, will sie in den kommenden Tagen versuchen, Änderungen der Schließungspläne zu erreichen. Das Land könne ja nicht immer nur bei den Kommunen sparen.