Auf der Spur einer Heiligen
Sangerhausen/MZ. - Er lernte von Kindesalter an die Geschichte der Heiligen Jutta aus Sangerhausen kennen.
Die Heilige Jutta lebte vor etwa 750 Jahren. Sie spendete ihr ganzes Vermögen nach dem Tod ihres Mannes den Armen und Kranken und ging später nach Polen in die heutige Stadt Chelmza. Der 53-jährige Elektriker nahm sich diese Helferin als Vorbild, indem er armen Kindern und Frauen Nahrungsmittel zum Überleben besorgt. Mit diesen im Gepäck machte er sich am 23. Juni mit seinem alten Fahrrad auf den Weg nach Sangerhausen. Die Tour erwies sich als sehr gefährlich und strapaziös, jedoch wollte er unbedingt die Heimat Juttas kennen lernen, erzählt der Radler.
Seine Reise begann in Chelmza. Dabei fuhr er quer durch Polen, bis zur deutsch-polnischen Grenze, dann über Frankfurt, Magdeburg, bis er schließlich in der Rosenstadt ankam. So endeten die Strapazen des dreifachen Vaters am 8. Juli nach einer Strecke von 650 Kilometer an der Ulrichkirche. Mit sich führte er, neben seinem Fahrrad, 50 Kilo schweres Gepäck. In der Woche seines Aufenthaltes besichtigte er zum Beispiel das Kyffhäuserdenkmal, das Rosarium, Stolberg und das Kloster Helfta. Immer dabei war auch der als Dolmetscher fungierende Werner Samol, der ihm tatkräftig zur Seite stand. In dieser Zeit wurde er kostenlos in der Pension Schmiedl an der Gonna untergebracht, was auch eine sehr große Hilfe war.
Nach dem am Sonntag um 10 Uhr stattfindenden Gottesdienst in der katholischen Kirche in Sangerhausen, wird er sich auf die Rückreise in seine Heimat begeben.
Nachdem der Katholik der Erste war, der diesen waghalsigen Schritt gegangen ist, hofft er auf eine gute Zusammenarbeit der beiden Städte. Außerdem kann er sich gut vorstellen, in naher Zukunft, vielleicht auch mit einer größeren Gruppe, Sangerhausen ein zweites Mal zu besuchen.