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240 Angestellte betroffen 240 Angestellte betroffen: Autozulieferer Mahle schließt Standort

Von Karl-Heinz Klarner 27.06.2019, 08:47

Berga/Stuttgart - Der baden-württembergische Autozulieferer Mahle, der in Berga (Mansfeld-Südharz) ein Werk mit 130 Beschäftigten unterhält, will bis zum Jahr 2020 seinen Produktionsstandort in Öhringen schließen.

Das berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Mahle-Chef Jörg Stratmann. Davon betroffen sind 240 Beschäftigte, die Luftmanagementsysteme für Verbrennungsmotoren fertigen. Das Werk sei ein erstes Opfer der stärkeren Ausrichtung des Unternehmens auf die Elektromobilität, hieß es dazu.

Sparprogramm aufgelegt

Mahle hatte im Mai dieses Jahres angekündigt, ein Sparprogramm umzusetzen und überwiegend Stellen in der Verwaltung abzubauen. Von Werksschließungen war bislang nicht die Rede.

Ein Unternehmenssprecher bestätigte seinerzeit der MZ, dass auch der Standort Berga auf den Prüfstand stehe. Hier werden vor allem Thermostate für Verbrennungsmotoren für den Markt rund um den Globus gefertigt. Zudem bildet das Unternehmen Lehrlinge aus.

Weltweit hat Mahle rund 79.600 Beschäftigte. Der seit 16 Monaten amtierende Mahle-Chef Stratmann hatte bereits angekündigt, 380 von insgesamt 4.300 Jobs außerhalb der Produktion im Raum Stuttgart zu streichen.

Zudem legte er das große Projekt zur Erweiterung der Firmenzentrale in Bad Cannstatt auf Eis.

Vor allem ein zuletzt schwächelnder Markt in China, sinkende Marktanteile beim Diesel und die weltweite Unsicherheit durch schwelende Handelskonflikte machen dem Autozulieferer zu schaffen, wie auch vielen anderen in der Branche.

Stratmann hatte deshalb im März angekündigt, die Kosten zu senken, um Investitionen in neue Geschäftsfelder stemmen zu können.

Schwierige Situation

Denn strategisch befindet sich Mahle in einer schwierigen Situation: Das 1920 gegründete und mit Kolben und Motorteilen groß gewordene Stiftungsunternehmen macht seit einigen Jahren gewaltige Anstrengungen, um mit Übernahmen weniger abhängig vom Verbrennungsmotor zu werden, schreibt das Handelsblatt.

(mz)