Geschichte der Burg Geschichte der Burg: Die edlen Herren von Querfurt

Querfurt - Einst war die Burg Querfurt eine Ritterburg. Nun könnte sie es wieder werden, wenn der Ritterorden des Heiligen Erlösers von Mont-Réal möglicherweise seinen Stammsitz auf der Burg der Quernestadt bezieht. Doch die Ritter von heute sind nicht wie jene in der Geschichte der Burg.
Hoch zu Ross und Sporen an den Stiefeln war im Mittelalter nur den Rittern vorbehalten. Nicht zuletzt weil die Sporen einen Pferd antreiben können, so dass es zur Waffe wird. „Zwischen Mitte des 10. Jahrhunderts und 1496 gab es Ritter auf der Burg Querfurt“, erklärt Heiko Einecke, Leitender Museologe im Burgmuseum Querfurt. Es begann mit Bruno von Querfurt und endete mit dem Tod von Brun VIII. „Es war tragisch, er überlebte seinen Sohn und seinen Enkel“, so Einecke. Als er starb, wurde die Burg als Lehen des Erzbistums Magdeburg eingezogen.
Herren von Querfurt
Doch bis dahin genossen die edlen Herren von Querfurt einen besonderen Ruf. „Sie waren durchaus auf Augenhöhe mit deutschen Königen und Kaisern“, so Einecke - und das, obwohl sie ein edelfreies Adelsgeschlecht waren.
Im Burgmuseum wurde Gebhard XIV. als Modell eines Turnierritters nachgestellt. „Es war anfangs nicht so einfach die richtige Ausrüstung für die Zeit um 1370 zu finden“, so der Museologe. Daher wurden für das Modell möglichst originalgetreue Repliken angefertigt. Die Ausstattung der Ritter war oft hochwertig, auch um sich von anderen abzusetzen. Nicht immer bestand die Ausrüstung aus Metall, oftmals sei es auch Leder gewesen. Gebhard XIV., der im 14. Jahrhundert lebte, konnte seine Macht ausbauen.
Schutz für Juden
Er bot unter anderem den Juden Schutz, aber nicht nur aus Ritterlichkeit, sondern um die eigenen Kassen etwas aufzuwerten. In dieser Zeit ist die Burg nicht nur an Bedeutung, sondern auch an Größe gewachsen. „Drei Bergfriede sind schon ungewöhnlich für eine Burg“, so Einecke. Nicht alle Ritter der edlen Herren von Querfurt waren Kreuzritter, einige waren auch Erzbischöfe oder Bischöfe.
Gegen Ende der Ritterzeit habe kaum noch jemand auf der Burg gelebt, da die Burg eine einzige Baustelle war. Überhaupt klang die Zeit der Ritter zum Ende des 15. Jahrhunderts langsam ab. (mz)
