Wunschträume werden zum Beruf
WERNIGERODE/MZ. - Veranstalter der nunmehr dritten Gründermesse waren die Gesellschaft für Innovation und Förderung der Wirtschaft mbH gemeinsam mit den drei Existenzgründeroffensive (Ego)-Piloten des Landkreises Harz.
"Rund 50 Gründungsinteressierte und Jungunternehmer konnten sich über das Thema Existenzgründung ausgiebig informieren", erklärte Andreas Steinecke, Ego-Pilot für die Region Quedlinburg. Seine Kollegin für die Region Halberstadt, Hannelore Kabelitz, ergänzte: "Auf der Messe wurden oft nach Informationen zum Einstieg in die Selbständigkeit, zum Inhalt und Aufbau von Unternehmenskonzepten, zur Finanzierung und Förderungen und Existenzgründungsqualifizierungen in Einzelgesprächen nachgefragt." In vielen Fällen wurden zur Messe auch Folgegespräche vereinbart.
"Die Messe unter dem Motto ,Gut vorbereitet in die Selbständigkeit-Existenzgründung lohnt sich` sollte auch aufzeigen, wie gut vorbereitet der Schritt in die Selbständigkeit sein sollte", unterstrich Susan Thielemann, Ego-Pilotin der Region Wernigerode. Hannelore Kabelitz: "Wir raten niemanden ab, begleiten aber den Gründungswilligen, mit Rat, Konzeption und bei der Vermittlung von Kontakten." Selbst nach dem Schritt in die eigene Existenz werden an den Gründerstammtischen die Erfahrungen weiterhin ausgetauscht. Hannelore Kabelitz hat seit Jahresanfang 33 Existenzgründer in die Selbständigkeit begleitet. Bei Andreas Steinecke waren es 19 und bei Susan Thielemann 40 - quer durch alle Branchen. Dazu zählen u.a. Fliesenleger, Friseur, Innenausbau, Hausmeister, Pflegedienst, Bürodienstleister, Kosmetik oder Gastronomie.
Vertreten waren auf der 3. Gründermesse auch weitere Netzwerkpartner, wie beispielsweise die Harzsparkasse, die Agentur für Arbeit Halberstadt, der Kommunalen Beschäftigungsagentur Wernigerode, die Arge Halberstadt, die IHK Magdeburg, die Handwerkskammer Magdeburg, die Investitionsbank Sachsen-Anhalt. Neben der Möglichkeit sich an den einzelnen Ständen zu informieren gab es auch einen Fachvortrag.
Auf der Messe präsentieren sich selbstverständlich auch Existenzgründer aus dem Landkreis Harz, die ihren Weg in die Selbständigkeit und ihre bisherige Unternehmensentwicklung aufzeigten. Zu ihnen gehört Andrea Höpfner aus Osterwieck. Die gelernte Mediengestalterin hat sich an der Abendschule ihren Berufswunsch zur "Ganzheitlichen Ernährungsberaterin" erfüllt. "Ich arbeitete erst nebenberuflich, dann habe ich schließlich den Traum zum Beruf gemacht", gestand die verheiratetet 44-jährige Mutter zweier Kinder. Seit 1. Juli führt sie in einer Arztpraxis in ihrem Ort ihre Ernährungsberatungen durch. Rund 100 Kunden hat sie bereits beraten, ein Großteil davon zählt jetzt zum Kundenstamm. "Den Schritt habe ich nie bereut", betonte sie. Die Ego-Piloten-Betreuung empfindet sie heute noch als eine wertvolle Hilfe.
"Man sollte seine Idee immer langsam umsetzen, sich nicht zu viel auf einmal aufbürden", riet Angelika Ottensmeier. Die 50-Jährige aus Halberstadt, verheiratet und Mutter von zwei Kindern, hat ebenfalls den Weg in die Selbständigkeit mit der Piloten-Gründerhilfe beschritten. Seit einem Jahr hat sie in der Nähe des Postamtes ihr Hobby zum Beruf gemacht und ein Design-Atelier eröffnet. Unter dem Slogan: "Konfekt für den Kopf" stellt sie u.a. selbstklebende dekorative Folien für Wände, Schränke, Türen, Textilien, Fahrzeuge, Flaschen, Fliesen u.a.m. her. Es sind Folien mit Aphorismen, Sprüche oder Dekoren. Sie hat vorwiegend Laufkundschaft und erfüllte sich ebenfalls ihren Traum. Ihr Rat: "Einfach Mut haben, die eigenen Ideen zu verwirklichen."