Was sagt der Profi?

06.07.2018, 16:33

Um den Namen der Pottsuse rankt sich eine kleine Harzer Geschichte. Die Magd des Fleischermeisters mit Namen Suse soll einst die Wurst so lange gekocht haben, bis diese zerfiel. Das Missgeschick wollte sie verbergen und so packte Suse die zerfallene Wurst in einem Pott, und fortan nannte man diese kulinarische Spezialität Pottsuse.

Auch für Sachsen-Anhaltseinzigen Sternekoch, Robin Pietsch, ist die Harzer Delikatesse keine Unbekannte: „Meine Großeltern haben früher selbst geschlachtet, daher kenne und liebe ich die Pottsuse natürlich sehr“, sagt der Küchenchef des „Zeitwerks“ in Wernigerode. Deswegen findet er die Initiative der Harzer Fleischerinnung auch gut: „Wenn wir schon über regionale Besonderheiten verfügen, dann ist es gut, sie zu pflegen und zu schützen“, so der Sternekoch, der in seinem eigenen Restaurant ebenfalls auf Zutaten aus der Region setzt. Das schöne an der Pottsuse ist laut Pietsch übrigens, dass sie nie gleich schmeckt, da jeder bei der Zubereitung eine ganz eigene Affinität einbringt. Ihm persönlich schmeckt sie immer noch am besten auf einem frischen, am besten warmen Mischbrot. „Bei mir darf dann sogar noch etwas Butter drunter, was aber natürlich Geschmackssache ist“, so der Koch. Und da zu einer herzhaften Mahlzeit auch ein passendes Getränk gehört, empfiehlt Pietsch, auf einen kräftigeren Weißwein, ein dunkles Bier oder ein Hefeweizen zu setzen. „Das passt bei deftigen Gerichten ganz gut“, sagt er. Und obwohl sich im Zeitwerk keine Pottsuse auf den Tellern wiederfindet, muss Robin Pietsch nicht darauf verzichten. „Da reicht ein Besuch bei den Eltern“, sagt der Koch.

*********************************************

Pottsuse

nach einem Originalrezept aus Halberstadt ...

1 ½ kg Schweineschulter mit Schwarte

500 g ungeräucherter Bauchspeck

4 Lorbeerblätter

1 TL schwarze Pfefferkörner

Je ein TL getrockneter Majoran und Thymian

500 ml heißes Wasser

25 g Salz,

eine Knoblauchzehe (fein gehackt)