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Verkehr an der Rappbodetalsperre Verkehr an der Rappbodetalsperre: Am Tunnel soll es rütteln

Von Burkhard Falkner 25.03.2015, 16:50
Die Arbeiten am Parkplatz laufen auf Hochtouren.
Die Arbeiten am Parkplatz laufen auf Hochtouren. Burkhard Falkner Lizenz

Rübeland - Zehn Rüttelstreifen werden es sein, die künftig Raser und Schau-Motorradfahrer am Talsperrentunnel das zu schnelle Fahren erschweren und sie quasi zur Vernunft rütteln sollen.

„Der Einbau der Fahrbahnschikanen beginnt demnächst und soll bis zum 1. Mai abgeschlossen sein“, informiert Stefan Hörold, Chef der Landesstraßenbaubehörde, Regionalbereich West, auf Nachfrage. Dieser Tage gebe es letzte Absprachen zwischen Baubehörde, Polizei und Straßenverkehrsbehörde, dann werde mit dem Aufbau der Streifen und Hinweisschilder dafür begonnen.

Damit steht nach jahrelangem Hin und Her um die Verkehrsberuhigung am und im Tunnel an der Rappbodetalsperre eine Lösung ins Haus. „Die rund einen halben Meter breiten und bis zu zwei Zentimeter hohen asphaltierten Rüttelstreifen werden quer über die Fahrbahn verlegt, so dass sie nicht umfahren werden können“, teilte im September vergangenen Jahres das Verkehrsministerium des Landes unter Thomas Webel mit, das dieses Projekt zur deutlichen Verkehrsberuhigung und Verkehrssicherheit in Angriff genommen hatte.

Die Unfallstatistik für den Rappbodetunnel und seine Umgebung listet von 2005 bis Ende 2014 insgesamt 32 Vorfälle auf. Das ergibt im Durchschnitt zwischen drei und vier Unfälle pro Jahr. An der Hälfte der Crashs waren Motorräder beteiligt. Im Jahr 2009 ist ein Motorradfahrer gestorben, und einer wurde schwer verletzt. Als Grund für diesen tödlichen Zusammenstoß wird in der Polizeistatistik „Unangepasste Geschwindigkeit/Auffahren“ genannt.

Glimpflicher ging eine ähnliche Kollision ein Jahr später aus: Hierbei wurden die beiden Motorradfahrer leicht verletzt. Und auch 2012 gab es wieder einen Unfall an der Rappbode, an dem nur zwei Motorräder beteiligt waren. Dabei wurde ein Mensch schwer und einer leicht verletzt. (iku)

Eingebaut werden sollen vor beiden Enden des Tunnels jeweils fünf abgerundete Streifen quer zur Fahrbahn: einen halben Meter breit, zwei Zentimeter hoch, nicht zu übersehen und auch gut zu fühlen.

Kritik aus den Reihen der Feuerwehr

Ein Jahr lang soll dann beobachtet werden, wie sich diese moderate Lösung bei Beibehaltung des auch für den Tourismus wichtigen Verkehrsflusses bewährt. Kritiker in den Reihen der Feuerwehr sind skeptisch, ob sich Raser und Schaufahrer von den Fahrbahnschikanen beeindrucken lassen. Befürworter verweisen dagegen auf gute Erfahrungen an anderen Orten in Deutschland. „Nach einem Jahr“, so Hörold weiter, „soll die Wirkung der Rüttelstreifen ausgewertet werden.“

Neben den Streifen wird es an diesem Knotenpunkt für Tausende Touristen auch einen neu gestalteten Parkplatz geben. Die Arbeiten dafür laufen auf Hochtouren. Zugleich bereitet der Bildungsverein Harzer Urania alles vor, um seine informativen Schautafeln anbringen und die neue Vortragssaison an Deutschlands höchster Staumauer zu starten. (mz)

Rüttelstreifen wie dieses zwischen Hasselfelde und Ilfeld werden am Tunnel eingebaut.
Rüttelstreifen wie dieses zwischen Hasselfelde und Ilfeld werden am Tunnel eingebaut.
Burkhard Falkner Lizenz