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«Schlechteste Baustelle seit der Wende»

Von Elfi Schurtzmann 28.08.2006, 14:41

Thale/MZ. - Nur all zu oft musste die Verwaltung eingreifen. Es gab Gespräche vor Ort und im Rathaus. Stets habe die Firma aus Halberstadt versprochen, Abhilfe zu schaffen.

Das Ergebnis ließ auf sich warten, die Konflikte nahmen zu, weiß Bauamtsmitarbeiter Jörg Gürtler. Zwei Abmahnungen wurden bereits ausgesprochen, der letzte Schritt wäre die Entfernung der Firma von der Baustelle, ergänzt der Bürgermeister.

Balcerowski spricht sogar von der "schlechtesten Baustelle seit der Wende." Und er nennt Gründe, warum es zu Verzögerungen im Bauablauf gekommen ist. So gab es Probleme beim Abfräsen von schadstoffbelastetem Bitumen, der separat entsorgt werden musste. Hinzu kam ein schwieriger Baugrund aufgrund der Lage der Straße. Und nicht zuletzt sorgte der lange Winter für einen verspäteten Baubeginn. Der Start war für März geplant, im Mai aber konnte erst angefangen werden.

"Bei der bauausführenden Firma hatte man immer das Gefühl, dass sie nicht mit ausreichendem Engagement und fachlicher Kenntnis an die Ausführung herangegangen sind. Die Baustelle war ständig unterbesetzt", erklärt Balcerowski die Schwierigkeiten.

Hinzukam aber auch noch, dass in der Alfredstraße weit mehr Hausanschlüsse im Verantwortungsbereich des Zweckverbandes Ostharz ausgewechselt werden mussten als geplant. Auch dieser Umstand führte zu Verzögerungen im Bauablauf. "Und andere von Vorsorgern beauftragte Unternehmen sind nicht immer termingerecht auf der Baustelle erschienen oder wurden wie zum Beispiel bei der Mitgas wegen Havarien kurzfristig abgezogen. Daraus ergab sich eine Kette von Problemen in der gegenseitigen Behinderung im Bauablauf", berichtet Gürtler.

Nun stehen noch Restarbeiten an, die bis zum 8. September erledigt sein sollen. Die Baufirma habe einen erhöhten Arbeitskräfteeinsatz zugesichert. Dann wäre der Termin auch realistisch, so Balcerowski, der ankündigte, gegen die Firma eine Vertragsstrafe wegen ungerechtfertigter Überschreitung der Endtermine geltend zu machen.