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Quedlinburg Quedlinburg: Im Bühnen-Fieber

Von PETRA KORN 12.07.2011, 16:29

BAD SUDERODE/MZ. - Mit ganz viel Beifall bedanken sich Eltern, Großeltern, Geschwister bei den jungen Akteuren der Schülertheatergruppe der Grundschule Bad Suderode für die zauberhafte, gelungene Aufführung des Kindermusicals "Cats". Beifall gibt es ebenso für eine Akteurin hinter den Kulissen, die sich sehr für diese wie viele andere Aufführungen engagiert hat: Steffi Buchmann.

Sie hat die Theatergruppe ins Leben gerufen und leitet sie seit zehn Jahren. "Wenn ich hier ganz allein auf weiter Flur wäre, ginge das gar nicht", wehrt sie ab und verweist auf ihre Kolleginnen, die sie unterstützen, auf helfende Eltern oder Brigitte Emmerling, die für die Gruppe Kostüme näht.

Dennoch: Theater ist ihre Leidenschaft, bestätigt Steffi Buchmann. Die ausgebildete Horterzieherin, Grundschul- und Musiklehrerin kam 2001 an die Grundschule Bad Suderode, wo sie als pädagogische Mitarbeiterin arbeitet. Da spielte sie selbst schon einige Jahre bei den "Harzgeistern", einer Theatergruppe in Harzgerode mit - und gründete an der Grundschule gleich eine Schülertheatergruppe: "Weil ich selbst so gern Theater spiele. Ich finde es immer schön, wenn man in andere Rollen schlüpfen kann." Seitdem zeigen die Schüler zu unterschiedlichsten Anlässen ihr Können, beispielsweise zum Brunnenfest, beim Weihnachtsmarkt oder beim Setzen des Maibaums.

25 Kinder zählen derzeit zu der Gruppe, meist Dritt- und Viertklässler, aber auch einige Schüler aus der zweiten Klasse. "Man sieht die Entwicklung. Die Kinder werden viel selbstbewusster. Sie trauen sich was auf der Bühne." Die Arbeit mit Kindern macht viel Spaß, sagt die Königeröderin. "Kinder kann man viel schneller begeistern. Kinder sind auch sehr natürlich dabei. Sie sagen das, was sie denken."

Bei der Arbeit mit der Gruppe ist die 49-jährige Mutter zweier Söhne nicht nur Regisseurin. Sie wählt die Stücke aus: "Das Stück sollte möglichst vielfältig sein. Und es sollte viel Musik dabei sein. Die Kinder singen immer live." Sie sorgt für Kostüme - "Ich hab' die Nähmaschine mit in der Schule." - ebenso wie für die Kulissen: "Die bauen wir im Gestalten-Unterricht."

Und sie schreibt auch selbst. "Wenn ich ein Stück habe mit zehn Rollen und brauche 15, dann schreibe ich das um. Und es muss ja auch charaktermäßig passen zu den Kindern." So werden die Rollen dann auch verteilt. "Wer laut sprechen kann, kriegt eine laute, barsche Rolle. Wer eher leise ist, eben eine Prinzessinnenrolle. Jeder, der mitspielen möchte, bekommt auch eine Rolle. Und wenn er hundertmal nur leise spielt." Als Vorteil empfindet sie, dass viele ihrer "Harzgeister"-Kollegen ebenfalls im pädagogischen Bereich tätig sind und Kindertheatergruppen leiten. "Da kann man sich schön austauschen."

Trotz jahrelanger Erfahrung - aufgeregt ist sie noch immer, sei es beim Spiel bei den "Harzgeistern" oder bei den Aufführungen ihrer Theatergruppe. Doch am Aufführungsort lege sich das. "Da habe ich zu tun. Und bei der Aufführung selbst muss ich mich voll konzentrieren."

Theater zu spielen, findet sie, ist nicht leicht: "Man muss auch über seinen Schatten springen können." Sie selbst würde gern einmal "etwas ganz Ausgefallenes" spielen. "Einen Waldschrat oder Rumpelstilzchen - etwas ganz anderes, so was finde ich toll."