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Stadtentwicklung Millionen-Pläne für die Stadt Quedlinburg

Aus vier Förderprogrammen kann derzeit Geld beantragt werden. Was 2022 vorgesehen und woran künftig gedacht ist.

Von Petra Korn 04.01.2022, 08:00
Im Rathaus der Stadt sollen Sanierungsarbeiten beginnen und in den nächsten Jahres fortgesetzt werden.
Im Rathaus der Stadt sollen Sanierungsarbeiten beginnen und in den nächsten Jahres fortgesetzt werden. Foto: Korn

Quedlinburg/MZ - 480.000 Euro sollen in diesem Jahr aus dem Förderprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ für die Stützmauer Jägergarten auf dem Quedlinburger Stiftsberg zur Verfügung stehen, 100.000 Euro für Teilkonzepte des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (Isek). Hinzu sollen 321.900 Euro für private Projekte kommen. Das Förderprogramm - gespeist zum überwiegenden Teil durch Geld von Bund und Land, ergänzt durch Mittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der Stadt - ist eins von insgesamt vier Programmen, über die auch in diesem Jahr wieder in der Quedlinburger Innenstadt saniert werden soll.

Es läuft schon seit 30 Jahren, und nur in diesem und im nächsten Jahr steht hier noch Geld zur Verfügung, erläuterte Daniel Paul, Projektbetreuer bei der Baubecon, dem Sanierungsträger der Stadt. Er stellte die Wirtschaftspläne 2022 zu den Programmen im Bauausschuss des Stadtrates vor, der sie jeweils einstimmig bestätigte.

Mehrere Förderprogramme enden im nächsten Jahr

Auch das Programm „Stadtumbau“ ende 2023, so der Projektbetreuer. Hier sind als städtische Bauprojekte die Reichenstraße in diesem Jahr mit 324.500 und der Steinweg mit jeweils 600.000 Euro in diesem und im Folgejahr veranschlagt. Gespeist wird das Programm ebenfalls aus Bundes- und Landesgeld sowie aus der Stadtkasse.

Über das Programm „Stadtsanierung“ sollen für Arbeiten in der Frachtstraße 165.000 Euro und für Baumaßnahmen im Neustädter Kirchhof 212.000 Euro investiert werden. Finanziert werden sollen diese durch Ausgleichsbeträge, die im Sanierungsgebiet auf Basis freiwilliger Verträge erhoben wurden und die dann wieder in diesem Gebiet eingesetzt werden können.

„Lebendige Zentren“ ist in Zukunft das wichtigste Förderprogramm

Der größte Umfang ist im Programm „Lebendige Zentren“ vorgesehen, das die auslaufenden Förderungen ablöst - „das wichtigste Programm, das uns in Zukunft erwartet“, sagte Daniel Paul. Hier stehen auf der Grundlage des bewilligten und beantragten Fördergeldes voraussichtlich knapp 2,7 Millionen Euro zur Verfügung - darunter 2,18 Millionen Euro von Land und Bund und 484.000 aus der Stadtkasse.

Verbaut werden sollen - so der Plan - unter anderem 450.000 Euro für die Sanierung des Rathauses, 360.000 für das Torhaus auf dem Stiftsberg und 485.000 für die Steinbrücke sowie 100.000 Euro für die Stadtmauer im Bereich Hohe Straße 17. Rund eine Million Euro ist zudem vorgesehen, um private Sanierungsarbeiten zu fördern.

Jedes Jahr sollen Millionensummen bereitstehen

Dass dieses das Programm der Zukunft ist, zeigt auch die mittelfristige Planung. Laut dieser sollen im kommenden Jahr - so denn alles bewilligt wird - gut 2,9 Millionen Euro zur Verfügung stehen, im Jahr 2024 sogar 5,2 Millionen und 2025 6,4 Millionen Euro.

Hierbei spiele auch eine Rolle, dass die Stadt jetzt ihren städtebaulichen Rahmenplan fortschreibe und damit die Laufzeit des Sanierungsgebietes noch einmal um 15 Jahre verlängere, sagte Sven Löw, als Sachgebietsleiter bei der Stadtverwaltung auch für die Bereiche Stadtentwicklung und Welterbe zuständig. „Damit sind wir schon ganz gut aufgestellt, und das Land weiß, dass Quedlinburg nach wie vor großen Bedarf hat.“

Lange Liste von Projekten in Quedlinburg

Und die Liste allein der mittelfristigen Projekte ist umfangreich: So soll die Rathaussanierung auch in den nächsten drei Jahren fortgesetzt, der Schlosskrug auf dem Stiftsberg in den Jahren 2023 und 2024 saniert werden. Im Augustinern soll 2024 und 2025 mit einem Gesamtumfang von mehr als zwei Millionen Euro gebaut werden, der zweite Bauabschnitt im Steinweg ist für 2025 mit 1,2 Millionen Euro eingetaktet. Auch Sanierungsarbeiten an der Alten Wache am Aufgang zum Stiftsberg sind aufgenommen, ebenso Arbeiten in der Bahnhofstraße und an Stadtmauerabschnitten. Und auch weiteres Geld ist eingeplant, um private Sanierungsvorhaben unterstützen zu können. Über das dann bei größeren Summen im Einzelfall der Bauausschuss in nichtöffentlicher Sitzung entscheidet.

Zuletzt hat er das zum Abschluss von Förderverträgen für Projekte im Damm, in der Schmalen Straße sowie im Steinweg mit einem Gesamtumfang von rund 800.000 Euro getan, wie Ausschussvorsitzender Stefan Helmholz (Linke) im Stadtrat berichtete.