Luchs "Paul" wieder da Luchs "Paul" wieder da: Spaziergängerin entdeckt freigelassenen Luchs im Wald

Bad Harzburg - Luchs „Paul“ ist wieder da. Knapp zwei Wochen, nachdem er und zwei seiner Artgenossen durch einen zerschnittenen Zaun aus dem Luchs-Gehege an der Rabenklippe bei Bad Harzburg entkommen waren (die MZ berichtete), konnte das Tier am Sonnabend in der Nähe von Stapelburg eingefangen werden. Wie Luchsprojekt-Leiter Ole Anders auf MZ-Anfrage mitteilte, habe „Paul“ seinen Freigang offenbar unbeschadet überstanden. „Er sieht gar nicht mal so schlecht aus“, sagte er. Auch sein Gewicht liege nach den Tagen in freier Wildbahn im Normalbereich. Derzeit befinde sich „Paul“ auf der Krankenstation des Geheges. „Ein paar Tage wollen wir ihn noch unter Kontrolle behalten“, so Anders.
Eine Spaziergängerin war es, die den Luchs im Wald zwischen Stapelburg und Ilsenburg entdeckt und mit ihrem Hund in Schach gehalten hatte, bis Anders nur 20 Minuten später vor Ort eintraf. Der betäubte das Tier mit einem Narkosegewehr. Und dann ging alles ganz schnell. Anders als am Abend zuvor, als „Paul“ ganz in der Nähe von mehreren Autofahrern gesehen worden war und sich - als Rettung nahte - im dichten Brombeerverhau verkrochen hatte. „Wir waren bis auf zwei Meter ran, kamen aber einfach nicht durch“, so Anders. Bis nach Mitternacht habe er auf der Lauer gelegen. Vergebens. Umso größer die Erleichterung jetzt. Auch, weil Pauls Rückkehr natürlich Anlass zur Hoffnung gebe, dass „Alice“ möglicherweise unter ähnlichen Umständen zurückkehren könnte. Von der jungen Luchsin fehlt bisher als einzige noch jede Spur. Ihre Zwillingsschwester „Ellen“ war noch vor „Paul“ eingefangen worden.
Anfang November hatten Unbekannte an einer schwer einsehbaren Stelle des Luchs-Schaugeheges Löcher in den Zaun geschnitten. Daraufhin konnten die Tiere entkommen. Laut Anders hängen dort zwar „haufenweise Kameras“. Dennoch wolle man jetzt das Sicherheitskonzept überdenken, „damit so was nicht noch mal vorkommt“. (mz/tho)