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Mobile Verkehrstafel LED-Verkehrstafel zeigt Tempo an Chausseestraße Bad Suderode: Erfolg für Harzer Blitzergruppe

Von Petra Korn 19.10.2019, 14:56
Die mobile Verkehrstafel ist an der Chausseestraße in Bad Suderode installiert - und wirkt, sagen Gerd Adler, Hans-Joachim Wagner, Christina Geffert und Denny Behrendt (v. l.).
Die mobile Verkehrstafel ist an der Chausseestraße in Bad Suderode installiert - und wirkt, sagen Gerd Adler, Hans-Joachim Wagner, Christina Geffert und Denny Behrendt (v. l.). Korn

Bad Suderode - Grün leuchtende Ziffern und ein Smiley bei einer gefahrenen Geschwindigkeit unter Tempo 30, rote Ziffern, ein „Achtung“ und „Baustelle“, wenn die erlaubte Höchstgeschwindigkeit überschritten wird:

An der Chausseestraße in Bad Suderode zeigt jetzt eine mobile Verkehrstafel allen aus Richtung Quedlinburg/Quarmbeck kommenden Verkehrsteilnehmern an, mit welcher Geschwindigkeit sie unterwegs sind. „Es wirkt“, sagt Ortsbürgermeister Gerd Adler (VGS).

„Es wirkt“, sagt Ortsbürgermeister Gerd Adler über die mobile Verkehrstafel

„Man kann sehen, dass die in den Ort fahrenden Fahrzeuge deutlich langsamer sind als die in der Gegenrichtung“, so der Ortsbürgermeister.

Die Anregung, eine solche mobile Verkehrstafel zu installieren, war von Ortschaftsrätin Christina Geffert (SPD) gekommen.

Der Hintergrund: Über die Straße, an der es in diesem Bereich keinen Fußweg gibt, rollt derzeit der Umleitungsverkehr, weil die Strecke zwischen Gernrode und Quedlinburg gesperrt ist. Und an dieser Straße entlang führt im weiteren Verlauf auch der offizielle Schulweg zum Schulzentrum in Gernrode.

Umleitung sorgt für mehr Verkehr als gewöhnlich an der Chausseestraße in Bad Suderode  

Wegen des gestiegenen Verkehrsaufkommens wurde an der Straße ein Tempo 30 eingerichtet. Um für mehr Sicherheit zu sorgen, hatte Christina Geffert vorgeschlagen zu prüfen, ob die LED-Verkehrstafeln der Harzer Blitzergruppe, die vor Geschwindigkeitsübertretungen warnen, ausgeliehen und aufgestellt werden könnten. Ortsbürgermeister Gerhard Adler sagte zu, sich federführend darum zu kümmern.

Er habe sich durch den „Behördendschungel“ gearbeitet, sagt der Ortsbürgermeister. Die Landesstraßenbaubehörde - die Straße ist eine Landesstraße - war ebenso zu beteiligen wie der Landkreis als zuständige Verkehrsbehörde und das Verkehrsamt der Stadtverwaltung Quedlinburg; beim städtischen Bauamt war die Erlaubnis einzuholen, die Tafel an dem Masten einer Straßenbeleuchtung anbringen zu dürfen.

„Wir brauchten alle Behörden“, sagt Gerd Adler. Letztlich sei aber alles sehr unkompliziert gewesen, „wenn man direkt mit ihnen in Verbindung getreten ist oder sie vor Ort geholt hat. Das war eine sehr gute Zusammenarbeit.“

Denny Behrendt von der Harzer Blitzergruppe hatte bereits Absprachen getroffen

Die auch schon „vorbereitet“ war: Wie Denny Behrendt von der Harzer Blitzergruppe berichtet, sei er schon einmal mit der Landesstraßenbaubehörde die Strecke abgefahren und habe mit dieser abgesprochen, dass an der Chausseestraße eine mobile Tafel sinnvoll wäre.

Zwei solcher Tafeln mit LED-Anzeige und Solarpaneel hat die Harzer Blitzergruppe mit Unterstützung von Spenden gekauft; sie können ausgeliehen und sollen insbesondere vor Schulen installiert werden, sagt Denny Behrendt.

Aber auch an solchen Problemstellen wie der Bad Suderöder Chausseestraße. Zu zahlen ist lediglich eine kleine Pauschale für die Versicherung der Tafel.

Verein der Gewerbetreibenden zahlt die Versicherung der LED-Tafel

In Bad Suderode hat sich der Verein der Gewerbetreibenden und Selbständigen bereiterklärt, die entstehenden Kosten zu übernehmen, berichtet Gerd Adler. Die Montagearbeiten habe mit Hans-Joachim Wagner ebenfalls ein Vereinsmitglied übernommen.

60 Tage soll die Tafel nun vor Ort bleiben, die nicht nur gefahrene Geschwindigkeiten anzeigt und anonym erfasst, sondern auch die Zahl der Fahrzeuge, die vorbeifahren. Damit könne zugleich der Umfang des Verkehrsaufkommens an dieser Stelle überprüft werden - zur Zeit des Umleitungsverkehrs und auch danach, sagt der Ortsbürgermeister und erinnert auf dem seit langen beantragten Bau eines Fußweges an der Chausseestraße.

Übrigens: In den ersten noch nicht mal ganz 48 Stunden wurden 11 500 in den Ort hinein- und 12 300 aus dem Ort hinausfahrende Fahrzeuge erfasst. (mz)