Puppen und Schloss aus Eierkartons Kinderkrippe Mini und Maxi Quedlinburg: Kinder lernen König Heinrich I. und seine Frau Mathilde kennen

Quedlinburg - „Mathilde, guck mal, unser Schloss ist fertig.“ „Das ist so toll geworden! Ich möchte gern den Thron sehen.“ Den Heinrich I. und seine Frau Mathilde darstellenden Puppen ihre Stimme leihend, laden die Erzieherinnen Katrin Bolldorf und Katrin Schulze die Mädchen und Jungen in der Kinderkrippe „Mini & Maxi“ ein, dabei zu sein, wenn das rote Band im Eingang des Schlosses entfernt und dieses somit „eröffnet“ wird.
„Auf den Spuren von Heinrich und Mathilde“ ist der Titel eines Projektes, das in der Einrichtung in Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) gestartet wurde. „Wir haben überlegt, was wir zum Festjahr mit dem Jubiläum 1.100 Jahre Königserhebung Heinrich I. und zum Sachsen-Anhalt-Tag beitragen können, was die Kinder verstehen“, sagt Anke Bork.
Im Kindergarten „Mini und Maxi“ in Quedlinburg werden 60 Kinder betreut
Die ist Leiterin der Einrichtung, in der derzeit 60 Kinder im Alter von drei Monaten bis knapp drei Jahren betreut werden. So sollen die Kleinsten in dem Projekt auf ganz einfache Wiese mit ihrer Heimatstadt vertraut gemacht werden, König und Königin - Bezeichnungen, die die Älteren vielleicht schon kennen -, die Persönlichkeiten Heinrich und Mathilde kennenlernen.
Dafür wurden die Therapie-Puppen verkleidet, so zu Heinrich und Mathilde - und das Projekt wurde einem kleinen Puppenspiel eröffnet, schildert Anke Bork. „Wir haben ganz viele Bilder vom Schloss und Fachwerkhäusern sowie Plakate, die die Kinder anfassen und anschauen und so unsere Stadt kennenlernen können.“
Es werden Kronen gebastelt und ein Schloss aus vielen Eierkartons
Kleinen Kronen wurden gebastelt, mit denen die Kinder auch spielen, mit Handabdrücken wurde „gemalt“, zum Festlied „Wir tanzen“ genau das gemacht – und es gibt in allen Gruppen gebastelte Schlösser.
Besonders groß, begehbar und sogar mit zwei Thronen ausgestattet ist das Schloss in der Gruppe „Abenteuerland“. Es aus Eierkartons zu bauen, „war eine spontane Idee“, sagt Jasmin Elamoudi. Beim Sammeln der Kartons „haben uns die Eltern ganz doll unterstützt“, erklärt Olga Wegert - wie Jasmin Elamoudi Erzieherin in der Gruppe „Abenteuerland“ - und bedankt sich dafür: „Ohne die Eltern hätte wir nie so viele Kartons gehabt.“
„Sie haben“, fügt Jasmin Elamoudi hinzu, „auch gerade so gereicht.“ Ein Vater habe zudem Kleber und Filz spendiert. Gut zwei Wochen hätten sie - meist in den Schlafwachen unter Mittag - an dem 3,20 Meter langen und 1,60 Meter breiten Schloss gebaut, dessen Dach aus Pappe und Holz besteht und das sogar eine Beleuchtung erhalten hat. „Wir haben den Kindern erzählt, dass wir ein Schloss bauen, und sie haben auch gesehen, wie es entstanden ist“, schildert Olga Wegert.
Auf dem Gelände des Kindergartens wird Theater gespielt und eine Ritterburg gebaut
Höhepunkt des Projektes soll ein Fest am 9. Mai werden, das gemeinsam mit den Kindern und Eltern gefeiert werden soll. „Dabei wollen wir die Eltern auch schätzen lassen, mit wie vielen Kartons das Schloss eigentlich gebaut wurde“, sagt Anke Bork mit einem Schmunzeln.
Die Erzieher wollen ein Theaterstück aufführen, und auf dem Freigelände der Kinderkrippe soll es ganz viele Angebote geben. Eine Ritterburg zum Beispiel oder eine Golfbahn mit klingenden Kugeln - „die Kinder sollen ganz aktiv sein können“, sagt Anke Bork. Und auch ein Thron, auf dem die Kinder sich fotografieren lassen können, wird nicht fehlen. (mz)