Harzer Schmalspurbahnen Harzer Schmalspurbahnen: Wieso die Brockenbahn die Preise erhöht

Quedlinburg - Fahrgäste der Selketalbahn schauten am Dienstag etwas verwundert: Für die Fahrkarte der Harzer Schmalspurbahnen müssen sie ab sofort tiefer in die Tasche greifen. Auf allen Strecken der Harzquer- und Selketalbahn steigen die Fahrkartenpreise um jeweils zwei Cent pro gefahrenen Kilometer. Mit 140,4 Kilometern, auf denen über 400 Brücken und Durchlässe die Strecke kreuzen, handelt es sich um das längste zusammenhängende Schmalspurstreckennetz in Deutschland und eine touristische Attraktion, die nicht nur Dampflok-Fans aus aller Welt anzieht.
Nun erhöht das Unternehmen, das auch vom Landkreis Harz finanziert wird, wie vor Jahresfrist die Preise. Übrigens mit der gleichen Begründung: Die Kosten in allen Unternehmensbereichen seien gestiegen, erläutert Dirk Bahnsen, Leiter Unternehmenskommunikation der HSB. Kostete vor der Euro-Einführung die Durchsicht der Dampflokomotive noch eine Viertel Million Mark, sind heute für die große Lok-Inspektion über 500.000 Euro fällig. Mussten für einen Kilometer neue Gleisanlagen 2013 770.000 Euro ausgegeben werden, waren es ein Jahr darauf bereits über 800.000. Dazu komme ein neuer Haustarifvertrag.
Nicht jede Strecke wird teurer
„Weil nach Kilometern abgerechnet und die Preise gerundet werden, wird nicht jede Strecke teurer“, versucht der HSB-Sprecher etwas zu trösten.
Erhöht hat sich seit Dienstag der Sondertarif zum Brocken, der von allen Stationen im Streckennetz gilt. Die einfache Fahrt verteuert sich um einen auf 24 Euro - der Preis einer Hin- und Rückfahrt 2005. Der stieg unterdessen um weitere zwei Euro auf 37 Euro.
HSB-Sprecher Dirk Bahnsen verwies am Dienstag, was aktuelle Fahrgastzahlen betrifft, auf die Bilanzpressekonferenz Ende des Monats. Nach dem zehnprozentigen Verlusten 2013 soll es im Vorjahr eher eine leichte Seitwärtsbewegung geben haben. Für den Betrieb der HSB schießt Sachsen-Anhalt jährlich fünf Millionen Euro zu. Aus Thüringen fließen 1,1 Millionen. (mz)