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Gleich 42 wollen Bürgerkönig werden

Von DETLEF ANDERS 15.09.2009, 16:20

RIEDER/MZ. - Platz zwei und drei des Königsschießens, Dirk Klengel und Heinz Miosga, hatte er wie die meisten durchaus auf der Rechnung, nicht aber Reinhard Henneberg. Und so war das Geraune und anerkennende Klatschen unter den bei der Königsproklamation vor dem Dorfgemeinschaftshaus versammelten Schützen auch besonders laut. "Ich schieße hoch und runter, mal gut und mal schlecht", begründete Henneberg, der seit zweieinhalb Jahren im Verein ist, die allgemeine Verwunderung. Noch selbst völlig überrascht, durfte er nun gemeinsam mit den anderen neuen Majestäten an die Spitze des Festumzuges.

Männerchor mit Fahne dabei

Das diesjährige Schützenfest war in der Geschichte des 47-köpfigen Vereins ein ganz besonderes. Nicht allein deshalb, weil der Festumzug durch die Straßenbauarbeiten wieder einmal einen anderen Weg nehmen musste, sondern auch, weil er besonders lang war und das Bürgerschießen mit 42 Teilnehmern eine Rekordbeteiligung hatte.

Rolf Zehnpfund machte dafür die Weihe der neuen Kirchenglocke verantwortlich, die zu einem besonderen Miteinander in den Vereinen des Ortes führte (die MZ berichtete). "Der Männerchor ist mit Vereinsfahne und Vorsitzendem zum Bürgerschießen gekommen, auch die erste Mannschaft der Fußballer war dabei", freute sich Zehnpfund. Er war mit den Schützen seinerseits fast vollzählig bei der Glockenweihe und dem Fußballspiel der ersten Mannschaft.

Bürgerkönig wurde mit knappem Vorsprung Thomas Miosga, dessen Familienmitglieder im Schützenverein sind, vor dem Fußballer Ronny Behrens und Markus Kirchner vom neuen Tanzverein des Ortes. Vielleicht sind sie auch in einigen Jahren unter den Schützenvereinsmitgliedern wie die letzte Bürgerkönigin Liane Reimann, die sich nach der Bürgerkrone in diesem Jahr die der Damen sicherte.

Bei der Jugend hatte die Vorjahreszweite Tina Klengel gewonnen, nachdem ihre Schwester Manuela, die 2008 siegte, in das Damen-Lager wechseln musste. Tina war vor fünf Jahren nach einem Aushang in der Schule zum Schießen in den Verein gekommen und hatte dadurch ihre gesamte Familie für den Schießsport begeistern können. Ihr Vater Dirk wurde immerhin schon Dritter bei den Männern und für seine aktive Arbeit im Verein wie auch Elke Zehnpfund mit der Ehrennadel des Landesschützenverbandes in Bronze ausgezeichnet.

Ein ganz enges Rennen lieferten sich Leonie Miosga und Laura Witzel bei den Kindern. Bei gleicher Ringzahl entschied wie bei dem Bürgerkönig die bessere Zehn über den Sieg von Leonie.

Den diesjährigen Bürgermeister-Pokal konnte Jürgen Rössling an Reinhard Miosga überreichen, den Pokal "König der Könige" erhielt die sichtlich gerührte Roswitha Nordhausen. Unter den 34 Teilnehmern des Sponsorenschießens erwies sich Toni Meyer als bester Schütze.

Kinderschießen wird wiederholt

Damit der Verein eine Zukunft hat, soll die bislang siebenköpfige Kinder- und Jugendgruppe, die fast ausschließlich aus Mädchen besteht, weil der Fußballverein zu stark sei, weiter verstärkt werden. Zum Kinderfest mit den Vereinen des Dorfes waren alle Kinder zu einem Kinderschießen eingeladen, bei dem Wettkämpfe im Bogen- und Blasrohrschießen sowie im Zielwerfen ausgerichtet wurden. Die Sieger Erik Tietze, Laura Witzel und Jan Riebenstahl erhielten nun ihm Rahmen der Königsproklamation ihre Auszeichnung. "Wir werden das im nächsten Jahr wiederholen", kündigte Zehnpfund an.