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Fasching Fasching: Spaß auf dem Beichtstuhl beim Güntersberger Karneval

Von holger hadinga 03.02.2013, 13:51
Während der Beichte eines Diebes musste Pfarrer Dirk Hartung erfahren, wie es ist, wenn man in die Samenbank einbricht und Samen für Joghurt hält. (FOTO: WOHLFELD)
Während der Beichte eines Diebes musste Pfarrer Dirk Hartung erfahren, wie es ist, wenn man in die Samenbank einbricht und Samen für Joghurt hält. (FOTO: WOHLFELD) Urheber: Chris Wohlfeld

güntersberge/MZ. - Eine bunte Mischung aus viel Musik, Tanz, Ordensverleihungen und Sketchen - das war am Samstagabend das Erfolgsrezept für eine stimmungsvolle Veranstaltung des Güntersberger Faschingsclubs (GFC). Auch der Rahmen passte wieder. Die Turnhalle zeigte sich den rund 150 Gästen mit entsprechender Dekoration: etliche bunte Luftballons, Schirme an der Decke sowie reihenweise Papierschlangen auf den Tischen. Natürlich hatte sich auch das Publikum mit originellen beziehungsweise traditionellen Kostümen in Schale geworfen. Manche kamen als Mexikaner, Vampir, Cowboy, andere als Mönch, Hexe oder Wikinger. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt.

In diesem Jahr fand mittlerweile die 59. Session statt. "Im Laufe der Jahre ist das Programm stets abwechslungsreicher geworden. Wir ziehen es außerdem nicht übermäßig in die Länge", verriet Swen Klauß, welcher seit 2010 GFC-Präsident ist, der MZ. Er dankte außerdem den Gästen für den herzlichen Empfang beim Einmarsch der Prinzengarde und des Elferrates. "Es steckt viel Arbeit und Mühe dahinter", sagte Klauß zur Zusammenstellung des Programms. Weiter betonte er: "Solch ein Verein funktioniert nicht nur durch das Engagement der Mitglieder, sondern auch durch die Unterstützung von Sponsoren und Freunden." Somit wurden im Laufe des Abends nicht nur GFC-Orden an die Mitwirkenden, sondern auch an Unterstützer verliehen.

Als diesjähriges Prinzenpaar marschierten Christian II. (Christian Junge) und Daniela Garreis auf die Bühne. "Auf ihr Narren, es ist geschafft. Spaß steht uns heute nur im Sinn", erklärte Christian. Seine Worte und auch die Beiträge der Programm-Mitstreiter wurden immer wieder von einem dreifachen "Güntersberge, helau!" honoriert. Ein fester Bestandteil der GFC-Veranstaltungen ist die Tanzaufführung der Prinzengarde. In ihren blau-weißen Kostümen wirbelten die Tänzerinnen über die Bühne und bekamen viel Applaus. Den hatten sich ebenfalls die Nachwuchstänzerinnen, welche in rot-weißen Uniformen auftraten, redlich verdient. "Es war wieder super", brachte es der GFC-Präsident nach dem Auftritt auf den Punkt. Als Tanzmariechen heizte Frances Krügel die Stimmung in der Turnhalle an.

Die Lachmuskeln bekamen die Gäste unter anderem bei den Reden im Beichtstuhl massiert. Da musste sich der Pfarrer von seinen Schäfchen, Mitglieder der Güntersberger Faschingspolizei, so einiges anhören. Zum Beispiel gestand ein Bauer, dass er in sein Pferd verliebt ist. "Es ist natürlich eine Stute. Ich bin doch nicht pervers", betonte er. Ein anderer im Beichtstuhl zeigte sich nicht gerade als helles Köpfchen. Als ihn der Pfarrer fragte, ob der Mond oder London näher ist, kam die Antwort: "London kann man nicht von hier aus sehen."

Außerdem musste sich der Geistliche anhören, dass sich jemand die Zähne in China machen ließ, weil es dort preiswerter ist. Die Beißer passen perfekt. Nur wenn ein Hund über die Straße geht, läuft das Wasser im Munde zusammen. "Hier wird aus dem Leben erzählt", kommentierte Swen Klauß.

Für Spaß und Gelächter sorgten ebenfalls die Stichelschweine. Sie brachten das Märchen Schneewittchen und die sieben Zwerge von den Gebrüdern Grimm auf die Bühne. Natürlich war dieses Stück auf witzige Weise umgeschrieben. Gelungen waren vor allem die musikalischen Einlagen, welche zur jeweiligen Szene passten. So erklangen beispielsweise Lieder von Heino, Andrea Berg und Rio Reiser.

Die nächste Faschingsveranstaltung des GFC findet am kommenden Sonnabend, 9. Februar, statt. Veranstaltungsbeginn in der Turnhalle ist um 20 Uhr.