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Erste «Ziegel» für ein neues Dach

Von Petra Korn 06.04.2008, 18:42

Meisdorf/MZ. - "Wir haben 30 000 Steinchen, die symbolisch für je einen Euro erworben und auf das gebastelte Dach geklebt werden können", erläuterte Bianca Schulz vom Ortskirchenrat. "Wenn dieses Dach voll ist, haben wir - so hoffen wir - das Geld für die Ziegel zusammen."

"Unser Kirchendach braucht Hilfe" ist die neue Spendenaktion überschrieben, die gemeinsam vom Ortskirchenrat und dem Förderverein zur Erhaltung der Kirche Meisdorf (Stadt Falkenstein / Harz) initiiert wurde (die MZ berichtete). Offiziell gestartet wurde diese Aktion zugunsten der dringend notwendigen Sanierung des Daches der Asseburger Patronatskirche am Sonnabendnachmittag mit einem Gottesdienst mit zahlreichen Gästen.

Kirchen, so sagte Pfarrerin Gabriele Lättig, seien für sie heilige Orte, an denen das Wort Gottes gesprochen werde. Hier kämen aber auch Menschen zusammen, um vieles Schöne zu erleben. In Meisdorf sei längst erkannt worden, dass die Kirche eines der wichtigsten Gebäude im Dorf sei: Sie sei als Denkmal eine Kulturstätte, die seit vielen Jahren auch Dank des Fördervereins wieder fleißig genutzt werde, verwies die Pfarrerin auf "wunderbare Konzerte" und vielfältige Ausstellungen. Auch bezüglich der Sanierung und Restaurierung sei schon vieles erreicht, erinnerte Gabriele Lättig an den Kronleuchter, den zu putzen und zu restaurieren viele mithalfen, oder an die Emporenbilder und den Taufengel, für deren Restaurierung Geld gesammelt worden war. Auch die Mittel für die Restaurierung des mehr als 300 Jahre alten Hochaltars liegen bereit. "Doch bevor das Dach nicht in Ordnung ist, kann es damit nicht losgehen", so die Pfarrerin zum Auftakt der neuen Spendenaktion, für die auch Bischof Axel Noack den Meisdorfern viel Erfolg wünschte. "Ich freue mich schon heute darauf, wenn wir vielleicht bald sagen können: Das Dach wurde errichtet", blickte Gabriele Lättig schon einmal in die Zukunft.

Die Pfarrerin bedankte sich auch bei allen, "die kommen, wenn Hilfe gebraucht wird. Und es sind glücklicherweise viele", nannte sie zum Beispiel die Mitglieder des Ortskirchenrates und des Fördervereins, die Mitglieder des Jungen Forums, die am Sonnabend für Kaffee und Kuchen sorgten, die Mitarbeiter des Kolpingwerkes Hettstedt, die das Modelldach bauten, sowie Gerd Kleimeyer, der das Dach abholte, und die Familie Unterschütz, die es aufbaute und die symbolischen Dachziegel einfärbte. Dank richtete die Pfarrerin auch an den Architekten Gerd Srocke, an Tischlermeister Ließmann, an den Bläserchor Meisdorf, der den Gottesdienst musikalisch umrahmte, und viele, viele andere.

Rege nutzten die Gottesdienst-Besucher die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen, sich die ausgestellten Zeichnungen der Kinder der Meisdorfer Kindertagesstätte anzusehen - oder noch einige Ziegel auf das symbolische, im Gotteshaus stehende Kirchendach zu kleben und so ihre Bausteine für eine Sanierung beizusteuern. Erstmals zu Gast in der Meisdorfer Kirche war am Sonnabend Albrecht Laffers, Vorsitzender des Kirchbaufördervereins Feldheim (Fallstein) - eines ebenso engagierten Vereins wie dem Meisdorfer. Beide Vereine, so ist es geplant, wollen künftig engere Kontakte knüpfen und sich austauschen.