Elchfarm Elchfarm: Nordlicht «Norbert» mampft sich in die Herzen der Gäste
FRIEDRICHSBRUNN/MZ. - "Die bekommt mein Elch. Das ist sein Leibgericht." Auf den Namen "Norbert" hört der vierbeinige, daher stakende Schwede. Seit einem Jahr bereichert er mit seiner unüberhörbaren Anwesenheit den Ferienpark Merkelbach im Luftkurort Friedrichsbrunn. Interessierten Besuchern werden sogar seit einiger Zeit Führungen durch das drei Hektar große Gehege angeboten, inklusive Streicheleinheit versteht sich.
Die viele Aufmerksamkeit ist "Norbert" mittlerweile gewöhnt. Denn der 52-jährige Hausherr Merkelbach verbringt täglich vier Stunden bei seinem 300 Kilo schweren Haustier. "Das ist Bedingung, sonst entwöhnt sich das Tier von den Menschen. Wenn ich dann weggehe, wird lauthals gemeckert." Obwohl auf der üppigen Wiese für den anderthalbjährigen Elch keine lange Weile aufkommen sollte.
Ein fünf Meter tiefer Teich zum Erfrischen, Sumpfgebiet zum Herumtollen, unzählige Bäume zum Knabbern - für das ehemalige Elchduo ein Paradies auf Erden. "Leider wurde 'Norberts' Freundin 'Anna' von den Besuchern mit Brötchen überfüttert. Das überlebte sie nicht", trauert Merkelbach seiner zutraulichen Elchkuh nach. In den nächsten Wochen will er jedoch für Ersatz sorgen. Mindestens ein Junges soll hinzukommen, vielleicht auch zwei.
Dann hat der jugendliche "Norbert" endlich wieder jemanden zum Spielen. Ausgewachsen wird der Schwede erst im nächsten Jahr sein. "Er wird zwischen 500 und 600 Kilogramm wiegen", weiß Ziehvater Merkelbach. Im vergangenen Jahr konnte er ihn noch auf den Arm nehmen. Das ist heute nicht mehr möglich. Das Füttern lässt sich der Elch dafür gern gefallen. Vogelbeeren, Weiden und Birkenblätter stehen bei "Norbert" auf dem Speiseplan. Für die leckeren Wasserpflanzen muss der Vierbeiner mehrere Meter tief im Teich abtauchen. Dafür ist der ganze Nachmittag reserviert.
Als die Familie Merkelbach im Jahr 1992 zu dem Friedrichsbrunner Grundstück kam, das insgesamt eine Fläche von fünf Hektar Land umfasst, war an "Norbert" noch nicht zu denken. "Es war eine einfache Baracke mit der wir angefangen haben", erinnert sich Jörg Merkelbach zurück. Heute bewirtschaftet der Inhaber des Ferienparks 14 Blockhütten, die Platz für 80 Feriengäste bieten.
"Wir verwöhnen die Gäste, das ist das Wichtigste", kennt Merkelbach sein Erfolgsgeheimnis. Dass dazu jetzt auch seine kleine Elchfarm zählt, hängt mit den Schwedenurlauben des 52-Jährigen zusammen. Als Merkelbach dort eine Farm mit zahmen Elchen besuchte, war er von der Idee hin und weg. "Es ist gar nicht so leicht, zutrauliche Hirschtiere zu finden. Es gibt aber in Skandinavien einen Mann, der sich darauf spezialisiert hat", so Merkelbach. Von ihm habe er letztlich vor einem Jahr die beiden felligen "Nordlichter" erstanden, erzählt er, während sein treuer Freund "Norbert" - an ihn geschmiegt - genüsslich seine Banane mampft.
Täglich finden von 10:30 bis 12:00 Uhr Führungen durch das Elchgehege statt. Der Eintrittspreis beträgt pro Person vier Euro.
Weitere Infos im Internet unter: www.ostharz.de